Dänische Boulevardzeitung entschuldigt sich für Corona-Berichterstattung

Die dänische Boulevardzeitung entschuldigt sich für ihre Berichterstattung (Symbolbild).

Die dänische Boulevardzeitung entschuldigt sich für ihre Berichterstattung (Symbolbild).

„Ekstra Bladet“ ist eine dänische Boulevardzeitung. Kürzlich entschuldigte sich das Blatt bei ihren Leserinnen und Lesern für die Corona-Berichterstattung. Der Grund: Die Zeitung hätte die offiziellen Corona-Zahlen nicht kritisch genug hinterfragt. So sei die von der Regierung angegebene Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern um 27 Prozent höher gewesen, als in der Realität. Ein Messfehler, den die Regierung kurz darauf mitteilte. In ihrem Artikel mit der Überschrift „Wir haben versagt“ fragt sich die Zeitung, warum sie die Zahl nicht hinterfragt und selbst verifiziert hat. Im Interview ruft der Chefredakteur außerdem zu mehr Skepsis im Journalismus auf.

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„Nach zwei Jahren Pandemie mussten wir erkennen, dass das eine schlechte Leistung war“, so der Chefredakteur Knud Brix im Interview mit „Welt“. Es gäbe viele, die dem Staat grundsätzlich vertrauen, aber auch berechtigte Fragen stellten. Diese würden zu schnell in eine Ecke mit Verschwörungstheoretikern gepackt, so Brix.

Chefredakteur: „Wir müssen viel skeptischer werden“

Er bedauert, dass seine Zeitung nicht durchgehend kritisch genug bei der Berichterstattung war. Extrem fasst er das Verhalten zusammen: „Wir haben uns in den regierungstreuen Chor eingereiht“ – obwohl für ihn das Gegenteil richtig gewesen wäre. „Wir müssen viel skeptischer werden.“ Rückblickend beanstandet er, dass er nicht Reporter und Reporterinnen in die Krankenhäuser geschickt habe, um die Zahl zu überprüfen. Er appelliert: Jede Information, müsse hinterfragt werden. Das müsse in allen Bereichen gelten.

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Zwei-Quellen-Prinzip

Generell gilt im Journalismus ein Zwei-Quellen-Prinzip, um eine Nachricht zu verifizieren. Das besagt der Pressekodex. So sind Nachrichten und Informationen immer auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Außerdem hat das Medium die Verpflichtung, Nachrichten, die sich nachträgliche als falsch erweisen, unverzüglich richtig zu stellen.

RND/lka

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