Corona-Krise: Britische “Vogue” zeigt Hebamme und Supermarktmitarbeiterin auf Cover
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Kunden in einem Supermarkt in London. (Symbolbild)
© Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com
Die britische “Vogue” widmet ihre aktuelle Ausgabe den Menschen in Großbritannien, die während der Coronavirus-Pandemie ihre Uniformen anziehen und zur Arbeit gehen. Die Modezeitschrift zeigt auf den Covern eine Lokführerin, eine Hebamme und eine Supermarktfachkraft.
Chefredakteur Edward Enninful sagte, er könne sich “kein geeigneteres Frauentrio vorstellen, um die Millionen von Menschen in Großbritannien zu vertreten, die auf dem Höhepunkt der Pandemie ihre Uniformen und Arbeitskleidung anzogen haben, um anderen Menschen zu helfen”. Enninful dachte “an all die anderen Leute da draußen – die Bus- und U-Bahn-Fahrer, den Postboten, der meine Briefe ausliefert, die Leute, die ich im örtlichen Supermarkt Regale einräumen –, die ihr Leben für uns alle aufs Spiel setzten. Und diese Personen müssen gefeiert werden.”
Narguis Horsford, Lokführerin aus London
Narguis Horsford ist stolz auf ihren Job: “Ich bin keine Heldin, aber ich bin stolz darauf, eine Lokführerin zu sein, und auf die wesentliche Rolle, die wir während der Coronavirus-Krise spielen. Unsere Dienstleistungen sind von entscheidender Bedeutung, um London in diesen beispiellosen Zeiten in Bewegung zu halten und die Sicherheit zu gewährleisten, damit unsere Schlüsselkräfte dort ankommen können, wo sie sein müssen, um die erforderlichen Dienstleistungen zu erbringen."
Anisa Omar, eine 21-jährige Supermarktmitarbeiterin
Anisa Omar schildert gegenüber der “Vogue”, wie sich ihr Job durch die Pandemie verändert hat: “Die Menschen verstehen, dass sie ihre Häuser nicht verlassen müssen und wir die ganze Zeit hier sind, um zu arbeiten. Die Leute sind viel netter, sie sind wärmer.” Omar bemerkte, dass ihr Job “vorher keine so große Sache war”.
Rachel Millar, eine 24-jährige Hebamme in Ostlondon
Rachel Millar ist Hebamme – auch während der Pandemie werden Babys auf die Welt gebracht. Sie erzählt von einem ihrer “schwierigsten Momente” während der Corona-Pandemie – der 24-Jährigen wurde ihr Fahrrad gestohlen. Für Millar ist es als Hebamme sehr wichtig, durch das Fahrrad unabhängig sein zu können, “besonders wenn wir Hebammen verzweifelt versuchen, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden”, um eine Ansteckung zu umgehen. Eine Freundin der Geburtshelferin sammelte mithilfe eines Tweets innerhalb weniger Stunden Spenden in Höhe von 500 Pfund (ungefähr 560 Euro) und schenkte Millar ein neues Elektrofahrrad. “Dies ist nur ein Beispiel für die Unterstützung und Freundlichkeit der Gemeinde, die ich in den letzten Monaten erfahren habe”, erklärt die 24-Jährige.
Chefredakteur Edward Enninful ist froh, dass die Bevölkerung den Blick auf die Vertreter der verschiedenen Berufsgruppen verändert hat: “Sie waren immer Helden und haben ihre Arbeit getan, um dieses Land auf Trab zu halten – aber sie sind auch normale Menschen. Die Normalität ist schön, aber es hat eine internationale Krise gedauert, bis wir das erkannt haben.”
RND/ros