Jens Riewa ändert „Tagesschau“-Begrüßung – wird nun dauerhaft gegendert?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XMNAL2LQPVHBHPW2XA537N6ZHA.jpg)
Die Begrüßung zur „Tagesschau“ bleibt vorerst traditionell.
© Quelle: NDR/Thorsten Jander
Einige ARD-Zuschauerinnen und -Zuschauer waren am Samstagabend verwundert: Zur Begrüßung der 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“ sagte Chefsprecher Jens Riewa nicht das gewohnte „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur ‚Tagesschau‘“, sondern die gegenderte Version „Guten Abend und willkommen zur ‚Tagesschau‘“.
Jens Riewa gendert Begrüßung: Zufall oder Absicht?
Auf Twitter entbrannte eine Diskussion, ob die neue Begrüßung nur ein Zufall oder Absicht war. Auf Nachfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) heißt es vom NDR, der die „Tagesschau“ produziert: „Bei der ‚Tagesschau‘ sind aktuell keine dauerhaften Änderungen bei der Begrüßung geplant.“ Ob es tatsächlich Absicht von Jens Riewa oder doch nur ein Zufall war, bleibt also zunächst offen.
Schon im Juli des vergangenen Jahres hatte eine ARD-Sprecherin dem Nachrichtenportal „Watson“ gesagt, dass die „Tagesschau“ die traditionelle Anrede beibehalten werde: „Es gibt keine Pläne, das zu ändern“, hieß es. In der Vergangenheit ist die Diskussion um eine genderneutrale Anrede in der ARD-Hauptnachrichtensendung bereits mehrfach aufgeflammt.
Dass es wohl keine dauerhafte Änderung der Begrüßung in der 20-Uhr-Ausgabe geben wird, zeigten auch die folgenden Sendungen. Bereits am Sonntagabend sagte Jens Riewa wieder das traditionelle „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur ‚Tagesschau‘“. Am Montagabend führte auch Sprecherin Julia-Niharika Sen klassisch in die Nachrichten ein.
„Tagesschau“-Redaktion gendert in sozialen Netzwerken
Auf den Social-Media-Kanälen wie Instagram oder Tiktok, die vor allem junge Menschen nutzen, gendert die „Tagesschau“-Redaktion hingegen schon lange. Auch in den „Tagesthemen“ haben die Sprecherinnen und Sprecher mehr Freiheit bei der Anrede. Das ZDF begrüßt die Zuschauerinnen und Zuschauer in seiner Hauptnachrichtensendung „heute“ schon seit Längerem genderneutral mit „Guten Abend Ihnen allen“.
Mit einer solchen Anrede werden auch Menschen angesprochen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen.
RND/nis/ jw