30 Jahre Käpt’n Blaubär: mit der Lizenz zum Flunkern

Seit 1991 gibt Käpt'n Blaubär seine unglaublichen Geschichten zum Besten.

Seit 1991 gibt Käpt'n Blaubär seine unglaublichen Geschichten zum Besten.

Er hat dunkelblaues Fell, lebt mit der Schiffsratte Hein Blöd und seinen drei Enkelbärchen auf dem gestrandeten Kutter „Elvira“ und spinnt das allerfeinste Seemannsgarn: Käpt‘n Blaubär, der pensionierte Seefahrer mit der Lizenz zum Flunkern. Vor 30 Jahren, am 6. Oktober 1991, ließ er in der „Sendung mit der Maus“ zum ersten Mal eine Lügengeschichte vom Stapel – seitdem taucht der liebenswerte Aufschneider regelmäßig im Kinderfernsehen auf und bindet seinen drei skeptischen Enkeln einen Bären auf: Er erfand demnach einst das Rad, reparierte den Mond, besitzt einen Zacken aus der Krone des Meeresgottes Neptun und bewahrt die Reste des legendären achten Weltmeeres in einem simplen Eimer auf.

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Die kurzen Filme in der „Sendung mit der Maus“ im Ersten bestehen aus einem Puppenspiel als Rahmenhandlung und Zeichentrickfilmen mit den abstrusen Geschichten des alten Seebären – zum Beispiel die, dass er amtlich geprüfter Piratenlehrer sei. Die drei Enkelbärchen glauben ihm zwar kein Wort, aber oft behält ihr Opa am Ende recht.

Erfunden wurde die drollige Figur vom Comiczeichner Walter Moers, der 1994 dafür den wichtigen Adolf-Grimme-Preis erhielt. Der Kapitän mit dem norddeutschen Näseln („Moin Moin, Kinners“ oder „Hein, du Dösbaddel!“) wurde rasch zum Liebling von Alt und Jung.

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Käpt’n Blaubär ist ein Teil deutscher Popkultur geworden

Reinhold Ewald, deutscher Astronaut, nahm ein Figürchen des schusseligen Matrosen Hein Blöd mit zur russischen Weltraumstation Mir, die Band Die Ärzte widmeten dem Bär im roten Norwegerpulli einen Song. Sie alle waren angetan von der Welt, die vor witzigen Details wie der sprechenden Pflanze Karin nur so wimmelte – und von dem einzigartigen Mix, wie Brigitta Mühlenbeck, Leiterin der WDR-Programmgruppe Kinder und Familie, erklärt: „Käpt‘n Blaubärs Seemannsgarn hat einen ganz speziellen Humor, mit zwei Ebenen. Eine, die Kinder anspricht, und eine ironische Ebene für Erwachsene.“ Das sei „Quatsch mit Qualität, getragen von einem tiefen Optimismus“.

Wegen des großen Erfolgs wuchs das Blaubär-Universum rasch an: Es gab mehrere Spin-offs, etwa die Show „Käpt‘n Blaubär Club“ oder das Magazin „Blaubär + Blöd“, sowie die Fernsehmusicals „Die 3Bärchen und der blöde Wolf“ und „Abenteuer im Pizzawald“. 1999 veröffentlichte Walter Moers außerdem den Roman „Die 13½ Leben des Käpt‘n Blaubär“, im selben Jahr kam dazu ein Blaubär-Film in die Kinos. Von der ursprünglichen Trickserie „Käpt‘n Blaubärs Seemannsgarn“ hat der zuständige WDR 189 Folgen produziert, die als Wiederholungen regelmäßig in der „Sendung mit der Maus“ laufen. Nach 2012 wurden zwar keine neuen Episoden mehr gedreht, aber dennoch lebt der brummige Bär weiter. So tischt er den Kandidaten der ARD-Samstagabendshow „Frag doch mal die Maus“ regelmäßig Behauptungen auf und sie müssen raten, ob diese wahr sind.

ARD-Mediathek zeigt „30 Jahre Käpt’n Blaubär“

Zum Jubiläum würdigt die ARD ihr blaues Aushängeschild außerdem unter anderem mit der Sendung „30 Jahre Käpt‘n Blaubär – Eine Reise durch sein Seemannsgarn“, die in der Mediathek des Senders läuft.

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Auch 30 Jahre nach seinem Debüt ist der Seemann im Ruhestand, der seine warme Stimme dem Synchronsprecher Wolfgang Völz (1930–2018) zu verdanken hat und in der Nähe des fiktiven Ortes Rumsrüttelkoog wohnt, noch Kult. An einem neuen Projekt werde aktuell zwar nicht gearbeitet, sagt Brigitta Mühlenbeck vom WDR, aber: „Käpt‘n Blaubär bleibt auf jeden Fall Teil der Maus-Familie.“

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