Stichtag: Sich auf den Termin beim Tätowierer richtig vorbereiten

Beim Tätowieren sind Geduld und Durchhaltevermögen gefragt.

Beim Tätowieren sind Geduld und Durchhaltevermögen gefragt.

Das geht unter die Haut: Sich ein Tattoo stechen zu lassen, ist eine Entscheidung für das ganze Leben. Damit während und in den ersten Tagen nach dem Stechen nichts schief geht, sollte man sich auf den Termin vorbereiten.

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“Ein guter Tätowierer spricht im Vorfeld ausführlich über alle Aspekte der Tattoositzung. Er fragt nach dem allgemeinen Gesundheitszustand und klärt über Risiken auf”, ist auf www.safer-tattoo.de zu lesen, einem Infoangebot des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dem stimmt auch Caro Stutzmann vom Verein “Pro Tattoo” zu. Beratung sei sehr wichtig.

Impfpass vor dem Tätowieren checken

“Tätowieren bedeutet das Einbringen von Fremdkörpern”, sagt Hautarzt Dr. Klaus Hoffmann, der an der Universitätshautklinik Bochum unter anderem im Bereich Tattooentfernung arbeitet. Hautärzte seien dann gefragt, wenn Menschen Fremdkörperreaktionen oder Allergien bekämen. Unerwünschte Immunreaktionen würden besonders häufig bei der Farbe rot auftreten. “Problem dabei: Nur selten weiß der Hautarzt genau, mit welchen Mitteln tätowiert wurde. Deshalb ist es so wichtig, sich beim Tätowieren das Sicherheitsdatenblatt des angewendeten Mittels aushändigen zu lassen”, erklärt der Experte.

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Doch auch darüber hinaus ist Eigenverantwortung gefragt. Das Ministerium rät, den eigenen Impfpass zu checken. Insbesondere die Tetanus- und Hepatitisimpfungen sollen aktuell sein. Blutverdünnende Medikamente führten dazu, dass man während des Stechens stärker blute und Farbe ausgespült werde. Deshalb appelliert das BMEL: “Hände weg von Schmerztabletten und anderen blutverdünnenden Medikamenten.” Das sieht auch Caro Stutzmann von “Pro Tattoo” so. “Alle Medikamente, die man zum Reduzieren des Schmerzes nehmen könnte, täten dem Ergebnis nicht gut”, erklärt sie. Eindringlich warnt die vielfach selbst tätowierte Expertin vor illegalen Betäubungsmitteln. “Die können extreme Nebenwirkungen haben und sind sehr gesundheitsschädlich”, sagt sie.

Kein Alkohol, keine Drogen

Wer verordnete Medikamente einnimmt, sollte den Tätowiertermin vorher mit dem behandelnden Arzt besprechen, rät das BMEL. Und: Wer akut krank ist, und sei es nur eine Erkältung, solle sich nicht tätowieren lassen. Jeder Infekt belaste das Abwehrsystem und könne die Heilung des Tattoos verzögern. Sowieso, korrekt wäre eine Voruntersuchung durch den Hautarzt. “Ausschlussdiagnosen können Neurodermitis oder Schuppenflechte sein”, sagt Dermatologe Hoffmann.

Sonnenbaden ist laut dem Ministerium am Stichtag tabu. Denn Sonne reize die Haut, so sei sie empfindlicher – und stärkere Schmerzen seien programmiert. Auch eine ausgiebige Kneipentour am Vorabend sei nicht ratsam. Denn der Kater nach zu viel Alkohol mache einen ebenfalls sensibler für Schmerzen. “Kein Alkohol, natürlich erst recht keine illegalen Drogen und ausgeschlafen im Tätowierstudio erscheinen”, fasst Tattooexpertin Stutzmann zusammen.

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Was dagegen wichtig sei, damit der Kreislauf stabil bleibe: vor dem Termin etwas zu essen. Ins Studio nehme man sich etwas zu trinken mit. Sollte das Tattoo großflächiger sein und die Session deshalb lange dauern, seien auch mitgebrachte Snacks ratsam. “Der Schmerz belastet den Körper sehr”, erklärt Stutzmann. Wenigstens eine Banane sollte man vor dem Tätowieren gegessen haben, damit der Kreislauf stabil bleibt. Aber: Für den Notfall hätten die meisten Tätowierer auch Traubenzucker parat.


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