Spirulina: Der Hype um das angebliche Superfood aus dem Meer

Die Mikroalge wird vor allem als Tablette oder Pulver angeboten.

Die Mikroalge wird vor allem als Tablette oder Pulver angeboten.

Ein paar Löffel Spirulinapulver in den Joghurt, und dieser färbt sich knallgrün. Optisch erzeugt die Mikroalge einen anschaulichen Effekt – vielleicht liegt sie deshalb im Trend. Von einigen Bloggern und Buchautoren wird sie zudem als Superfood bejubelt. Ist die Blaualge als Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich empfehlenswert? Und was gibt es noch über die Alge zu wissen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das trendige Nahrungsergänzungsmittel.

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In welcher Form ist Spirulina zu kaufen?

Die getrocknete Mikroalge wird als Pulver und in Flocken- oder Tablettenform angeboten. Auch als Pressling ist sie erhältlich, wobei es sich um zusammengepresstes Pulver handelt. Die Alge wird darüber hinaus häufig anderen Lebensmitteln oder auch Beautyprodukten zugesetzt.

Spirulina als Tablette oder Pulver einnehmen?

Das Pulver riecht und schmeckt ein wenig nach Meer und Fisch. Wem diese Geschmäcker nicht gefallen, kann sich für Tabletten oder Presslinge entscheiden. Letzteres ist üblicherweise frei von Zusatzstoffen. Der Vorteil am Pulver ist, dass er Joghurt, Smoothies und Ähnlichem untergerührt werden kann: Die grüne Farbe lässt das Essen hipper aussehen und wird daher gerne für Internetplattformen fotografiert. Bei den verschiedenen Produkten sind zertifizierte zu empfehlen.

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Welche Vitamine enthält Spirulina?

Die Spirulinaprodukte enthalten Vitamin B12, das für die meisten Menschen jedoch nicht nutzbar ist. Auch das gemessene Eiweiß ist aufgrund der geringen Menge nicht bedeutsam, heißt es seitens der Verbraucherzentrale. Laut Bundeslebensmittelschlüssel liefern 100 Gramm getrocknete Spirulina etwa 60 Gramm Eiweiß, 19,8 Milligramm Eisen und 3,6 Milligramm Beta-Carotin sowie 1820 Mikrogramm Folate. Jod enthält die Süßwasseralge nicht. Laut Ernährungswissenschaftlerin Antje Gahl liefern die Algen mit 60 Prozent nur einen Bruchteil des täglichen Bedarfs an Proteinen. Andere Lebensmittel seien ausreichend proteinreich, das Nahrungsergänzungsmittel halte sie für überflüssig.

Sind Spirulina wirklich ein Superfood?

Viele großartige Wirkungen werden der Alge zugeschrieben: Unter anderem soll sie gegen Viren wirken, das Immunsystem stärken, Allergien beseitigen. Die Verbraucherzentrale schreibt, dass diese Wirkungen nicht bestätigt sind. Auch Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erläutert in der “Apotheken Umschau”: Zwar gebe es Hinweise, dass Spirulina den Cholesterinspiegel senken und sich positiv auf den Blutdruck auswirken kann – Experimente seien aber nur mit Tieren durchgeführt worden oder im Reagenzglas. Die Stiftung Warentest kam 2011 zu einem ähnlichen Schluss: Die Tester nahmen auch andere Algenpräparate unter die Lupe und zogen das Fazit “Es lohnt sich nicht, sein Geld dafür auszugeben.”

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Wer sollte Spirulina nicht einnehmen?

Menschen mit Phenylketonurie, einer Störung des Aminosäurestoffwechsels, sollten kein Spirulina zu sich nehmen. Allergische Reaktionen sind zudem möglich. Die Alge bindet darüber hinaus Eisen, daher kann es bei häufigem Verzehr zu einer Eisenunterversorgung kommen.

Woher kommt Spirulina?

Die Mikroalge existiert schon seit Millionen Jahren auf der Welt. Sie besiedelt flache, subtropische bis tropische Gewässer, vor allem in Mittelamerika, Südostasien, Afrika und Australien. An diesen Orten wird sie schon lange als Eiweiß-Eisen- und Vitamin-A-Quelle genutzt. Daran herrscht laut der Verbraucherzentrale in Deutschland aber kein Mangel.

Wie ist der Hype um die Alge entstanden?

Im Jahr 1974 wurde sie von der Weltgesundheitsorganisation als “Bestes Nahrungsmittel der Zukunft” ausgezeichnet. Der Trend kam aber erst vor kurzem nach Europa – daher erscheint der Hype neu. Es existieren Bücher wie “Spirulina: Wundernahrung der Zukunft” und die Behauptung, es handele sich um “das Superfood” schlechthin. Diese sensationellen Wirkungen sind laut der Verbraucherzentrale allerdings nicht bewiesen.

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Worauf sollte beim Kauf von Spirulina geachtet werden?

Dass Spirulina ein Superfood ist, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Wer die Blaualge trotzdem als Nahrungsergänzungsmittel erwerben will, kann sie in der Apotheke, im Reformhaus oder im Internet kaufen. Qualitätsstandards für Spirulinaprodukte gibt es nicht. Belastungen mit Schwermetallen, PAKs und Toxinen sind möglich. Die Verbraucherzentrale rät, auf rückstandkontrollierte Ware zurückzugreifen. Aus unreinen Gewässern könnten sie eher schaden als nutzen. Außerdem empfiehlt sie, die Alge in Geschäften vor Ort zu kaufen, statt von ausländischen Anbietern im Internet. Einige Anbieter werben mit zertifizierten Produkten. Bioprodukte empfiehlt es sich zudem zu kaufen.

RND/as



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