Pilzsaison 2022: Vorsicht, Verwechslungsgefahr bei diesen Pilzen
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Bei der Pilzsuche sollten giftige Doppelgänger immer ausgeschlossen werden, um eine Vergiftung zu vermeiden.
© Quelle: Patrick Pleul/zb/dpa
Wenn die Tage kürzer und kühler werden und der Herbst vor der Tür steht, beginnt die Pilzsaison. Steinpilze, Maronen und Co. stehen im Wald bereit, um beim nächsten Spaziergang gesammelt zu werden. Doch lauern unter den lecker anmutenden Pilzen giftige Doppelgänger, die für den Menschen nicht nur ungenießbar sind, sondern auch sehr gefährlich werden können.
Oft lässt sich ein Pilz erst anhand mehrerer markanter Merkmale identifizieren, die ihn von seinem Doppelgänger unterscheiden. Welche Pilze Sie bedenkenlos sammeln können und bei welchen Verwechslungsgefahr besteht, lesen Sie hier.
Steinpilze
Steinpilze zählen zu den schmackhaftesten Speisepilzen. Sie sind vielseitig einsetzbar und haben keinen Giftpilz als Doppelgänger. Steinpilze haben einen mittelbraunen Stiel und cremeweiße Röhren. Der Stiel ist braun und das Fleisch weiß. Sie wachsen von Juli bis November in Laubwäldern.
Pfifferlinge
Auch Pfifferlinge sind vielseitig einsetzbar. Sie haben eine gold-gelbe Farbe an Hut, Stiel und Fleisch und wachsen zwischen Juni und Oktober. Besonders häufig sind sie unter Kiefern und Fichten zu finden.
Verwechslungsgefahr besteht mit dem Falschen Pfifferling: Dieser weist rötliche oder orangefarbene Farbtöne auf und wächst gern auf Holz. Die Lamellen des Giftpilzes lassen sich, im Gegensatz zum Echten Pfifferling, leicht vom Hutfleisch ablösen. Der Falsche Pfifferling ist in größeren Mengen schwach giftig.
Flockenstieliger Hexenröhling
Dieser Pilz wächst zwischen Mai und Oktober auf sauren Böden im Laub- und Nadelwald. Er hat einen rotbraunen Hut und dunkelrote Röhren. Der Stiel ist rötlich und gelblich gepunktet und sein Fleisch gelb und fest. Bei dem Flockenstieligen Hexenröhrling besteht Verwechslungsgefahr mit dem Satansröhrling. Auch dieser hat rot gefärbte Röhren und einen roten Stiel. Er erzeugt innerhalb von 15 Minuten bis vier Stunden nach dem Verzehr Brechdurchfall.
Unterscheiden kann man Speisepilz und Giftpilz durch den Anschnitt: Der Flockenstielige Hexenröhrling läuft schnell und stark blau an, wenn er angeschnitten wird. Der Satansröhrling färbt sich beim Anschnitt dagegen nur hellblau.
Edel-Reizker
Dieser Lamellen-Pilz schmeckt gekocht am besten. Er hat einen orangefarbenen Hut und Lamellen, der Stiel hat dieselbe Farbe. Er kommt zwischen August bis Oktober auf Kalkböden vor.
Parasolpilz
Von diesem Pilz sollte nur der Hut verzehrt werden. Außerdem sollte der Pilz nicht roh gegessen werden, da er dann giftig ist und zu Problemen im Magen-Darm-Trakt führen kann. Der Hut des Parasolpilzes ist beige und kugelig und hat dunkle Schuppen. Die Lamellen sind dicht und deutlich vom braunen Stiel getrennt. Er kommt zwischen Juli und November besonders in lichten Laub-und Nadelwäldern vor. Der Pilz schmeckt leicht nussig und sein Fleisch ist saftig.
Nicht zu verwechseln ist der Parasolpilz mit dem Spitzschuppigen Schirmling, der eine ähnliche Hutfärbung aufweist. Dieser Pilz ist leicht giftig. Um die beiden Pilze zu unterscheiden, reicht eine Geruchsprobe. Während der Parasolpilz einen angenehmen nussigen Geruch hat, riecht der Spitzschuppige Schirmling stechend und unangenehm.
Wiesenchampignon
Unter Pilzsammlerinnen und -sammeln auch sehr beliebt ist der Wiesenchampignon, der zwischen Juni und Oktober auf Wiesen und Weiden zu finden ist. Er hat einen kugelförmigen, weißen Hut, dunkelbraune Lamellen und einen leicht gekrümmten Stiel.
Sein giftiger Doppelgänger, der Kegelhütige Knollenblätterpilz, hat als junger Pilz einen ähnlich runden Hut und krummen Stiel. Es treten wenige Stunden nach Verzehr starke Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen und starke Bauchschmerzen auf, die sogar tödlich enden können.
Die beiden Pilze sehen sich sehr ähnlich, können aber anhand einiger Merkmale unterschieden werden. So sind die Lamellen des Wiesenchampignons rosa bis schokoladenbraun gefärbt, die des Knollenblätterpilzes weiß. Junge Champignons haben allerdings auch weiße Lamellen und sollten vorsichtshalber stehenbleiben. Die Giftpilze haben außerdem einen Ring um den Stil.
Schopf-Tintling
Der Schopf-Tintling ist ein milder Pilz, der von Mai bis November auf gedüngten Weiden wächst und jung verwendet werden kann. Der Hut ist hoch und ockerfarben. Die Lamellen sind weiß und der Stiel röhrenartig und hohl. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Grauen Faltentintling. Wenn dieser noch ganz jung ist, kann man ihn sogar essen - allerdings auf keinen Fall zusammen mit Alkohol. Schon eine kleine Menge Alkohol, die ein bis zwei Tage vor oder nach der Pilzmahlzeit eingenommen wurde, wirkt sehr giftig. Denn der Pilz enthält Coprin, das den Abbau von Alkohol im Körper verhindert.
Unterscheiden lassen sich die Pilze an ihrem Hut: Der Faltentintling hat im Gegensatz zum Schopftintling einen eher faltigen, kegelförmigen Hut. Außerdem ist die Hutoberfläche des essbaren Schopftintlings rauer und mit Schuppen versehen.
Genau wissen, welche Pilze man verzehrt
Generell gilt: Keinen Pilz verzehren, den man nicht genau identifizieren kann. Anfänger sollten ihr Gesammeltes vor dem Verzehr von einem Pilzsachbeauftragten überprüfen lassen. Die Pilze sollten außerdem gut geputzt und beim Fund nie am Stiel abgeschnitten werden. Wenn dies alles beachtet wird, steht der fröhlichen Pilzsucherei nichts mehr im Weg.
RND/tmo/bic