Rezept für das französische Gebäck

Napoleon und die tausend Blatt: So zaubern Sie Millefeuille

Köstlich, aber ein wenig kompliziert: Millefeuille.

Köstlich, aber ein wenig kompliziert: Millefeuille.

Vanillecreme, süße Früchte, Blätterteig – kaum zu glauben, dass diese fluffig-leichte Komposition das Ergebnis von Mathematik und Physik ist. Allein der Name zergeht schon auf der Zunge: Millefeuille. Doch der Kuchen ist kompliziert. Und das wird anhand der deutschen Übersetzung deutlich: tausend Blatt. Wie kann ein einzelner Kuchen aus tausend Blättern bestehen? Auch wenn mancher denkt, dass die Franzosen zu Über­treibungen neigen, kommt bei diesem Gebäck tatsächlich einiges an Schichten zusammen. Das liegt vor allem am Teig.

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Tour de Teig

Wer sich jemals gefragt hat, warum es im Supermarkt wie selbstverständlich fertigen Blätterteig im Tiefkühlfach gibt, den man nach dem Auftauen einfach nur noch ausrollen und für das jeweilige Rezept zurechtschneiden muss, hat wahrscheinlich noch nie versucht, diesen Teig selbst herzustellen. Für Gelegenheitsbäcker ist es eher nichts. Man braucht Kraft und Übung. Denn Blätterteig erhält seine zart-knusprige Konsistenz vor allem durch das sogenannte Tourieren.

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Dabei werden Lagen von Butter durch mehrmaliges Falten und Ausrollen in einen Grundteig eingearbeitet. Das Fett verhindert während des Backvorgangs das Verdampfen des im Teig vorhandenen Wassers. Der Wasserdampf wirkt hier als Triebmittel und lässt den Teig aufgehen. Dieses Prinzip der „physikalischen Lockerung“ macht etwa den Einsatz von Hefe unnötig. Am Ende besteht ein Blätterteig aus bis zu 144 Fett- und 145 Teigschichten. Da Millefeuille-Stücke aus drei Blätterteigplatten zusammengesetzt werden, kommt man rechnerisch auf 867 Blatt. Von tausend zu sprechen ist also nur etwas übertrieben. Außerdem ist das Wort Millefeuille zu schön, um es mathematischer Genauigkeit zu opfern.

Gebäck mit historischen Ursprüngen

Gleichwohl ist die Cremeschnitte auch unter einem anderen Namen bekannt: Napoleonkuchen, womit wir bei den historischen Schichten dieses Gebäcks wären. Die Ursprünge reichen zurück ins 17. Jahrhundert, wo es erstmals in den Kochbüchern von Francois-Pierre de La Varenne, dem Urvater der französischen Küche, Erwähnung fand. Ein anderer Meisterkoch, Marie-Antoine Carême, machte Millefeuille Anfang des 19. Jahr­hunderts populär, weil er damit neben Kaiser Napoleon auch den britischen König und den russischen Zaren verwöhnt haben soll. Andere Quellen behaupten, Napoleon habe den Kuchen erst in Russland kennengelernt und dann darauf bestanden, dass er in seiner Heimat nach ihm benannt werden solle. In jedem Fall soll es sein Lieblingskuchen gewesen sein.

Millefeuille: das Rezept

Für vier Kuchenstücke 250 Gramm fertigen und schon ausgerollten Blätterteig verwenden. Mit einem scharfen Messer zwölf Rechtecke à zwölf mal 4,5 Zentimeter schneiden. Die Teigblätter auf ein Blech mit Backpapier legen und mit Puderzucker bestäuben, einen weiteres Bogen Backpapier darüberlegen und mit einem umgedrehten Backblech beschweren. Den Blätterteig bei 180 Grad im Ofen etwa 20 Minuten backen.

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Für die Füllung 300 Milliliter Sahne cremig schlagen, das Mark einer Vanilleschote einarbeiten, 25 Gramm Puderzucker hinzufügen und die Masse steif schlagen. Auf vier Blätterteigplatten die Creme mittels eines Spritzbeutels tupfen. In der Mitte etwas Marmelade oder Fruchtsoße aufspritzen. Mit einer weiteren Platte bedecken, darauf wieder Sahne und Soße verteilen und abdecken. Die dritte und letzte Platte mit wenig Sahne versehen und mit frischen Beeren garnieren.

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