Mehr Farbe im Gesicht: Bunte FFP2-Masken sind ein Trendaccessoire der Pandemie
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YK7E7VWISZFARNQKJE4O6EC2RA.jpg)
Eine junge Frau trägt eine rosafarbene FFP2-Maske und sieht auf ihr Smartphone. Bunte Atemmasken liegen in der dritten Welle im Trend.
© Quelle: MarioGuti/Getty Images
Die jüngere Geschichte der Gesichtsmaske ist von einer rasanten Entwicklung geprägt: Im vergangenen Jahr avancierte sie vom zunächst lästigen Schutzutensil zum modischen Statement. Auf hastig selbst zusammengenähte Stofflappen, die zum Teil wie Reste von Baumwollunterhosen anmuteten, folgten kleidsame Mund-Nasen-Bedeckungen namhafter Marken und Designer.
Logos prangten plötzlich mitten im Gesicht, doch auch knallige Farben und fantasievolle Motive und Muster zogen die Blicke auf sich. Die Masken wurden weniger als Fremdkörper wahrgenommen, sondern passten sich immer mehr in Farbe und Stil den restlichen Outfits an. Diese Masken nahmen dem Wort Infektionsschutzmaßnahme seine Strenge und dämpften das anfängliche Unbehagen darüber, beim Einkaufen oder Geldabheben wie ein Gangster auszusehen.
FFP2-Masken als Symbol der Krise
Seit Januar nun besteht die Pflicht, eine medizinische Maske in öffentlichen Gebäuden, Verkehrsmitteln, Läden, Praxen und Fußgängerzonen zu tragen. Im Unterschied zu normalen Stoffmasken schützen sie nicht nur vor Tröpfchenübertragung, sondern filtern die tückischen Aerosole. Das gilt vor allem für die FFP2- und FFP3-Masken.
Das klinische Weiß der Modelle unterstrich den Ernst der Lage. Herzchen, Smileys oder gar Totenköpfe erschienen angesichts der Heftigkeit der dritten Welle als unpassend. In FFP2-Masken sah niemand mehr ein hübsches Accessoire. Sie sind vielmehr zum Symbol der Krise geworden – aber auch zum Symbol der Hoffnung. Denn dass die Inzidenzwerte beständig sinken, geht neben Impffortschritt, Tests und Kontaktbeschränkungen nicht zuletzt auch auf das konsequente Tragen der Filtermodelle zurück.
Ob rosa, blau oder schwarz: Bunte FFP2-Masken liegen im Trend
Die Lockerungen, die nun in Sichtweite kommen, geben Zuversicht und heben die Laune. Eine buchstäblich neue Offenheit ist zu spüren. Virologen zeigen sich optimistisch, dass sich die Corona-Lage bis zum Sommer deutlich entspannt, warnen aber gleichzeitig vor zu großer Euphorie. Vorsicht ist weiterhin geboten, um Ansteckung zu vermeiden. Dazu zählt die Einhaltung der Maskenpflicht – auch für Geimpfte und Genesene.
Doch es tut sich was bei den FFP2- Masken: Es gibt immer mehr bunte Exemplare. Von Camouflage bis Zirkusrot sind Modelle unterschiedlicher Hersteller im Netz, im Supermarkt oder auch bei kleinen Boutiquen erhältlich. Die Nachfrage ist offenbar groß. Der Getränkehersteller Oui beispielsweise konzentriert sich neben der Weinschorlenproduktion mittlerweile auch auf den Verkauf farbiger FFP2-Masken. Die Frühjahrskollektion war zwischenzeitlich ausverkauft.
Auch die Bundeskanzlerin trägt zur Kleidung passende Masken
Über den Erfolg freut sich das 2019 gegründete Berliner Unternehmen eigenen Angaben zufolge vor allem deshalb, weil es pro verkaufter Maske einen Euro für besonders durch die Pandemie gefährdete soziale und kulturelle Projekte spendet. Innerhalb von sechs Wochen seien so rund 128.000 Euro zusammengekommen, heißt es auf der Website. Wenn sie an einen guten Zweck gebunden sind, machen bunte Masken doppelt froh. In jedem Fall wirken sie weniger wie ein Fremdkörper. Die Auswahl bei den Farben, die dafür sorgt, dass sie zum Kleidungsstil passt, macht es auch noch leichter, sie weiter als selbstverständlich im Alltag zu etablieren.
Selbst Kanzlerin Angela Merkel – in Modefragen eher uneitel – trägt neuerdings auch immer öfter FFP2- Masken, die zur Blazerfarbe passen. Man darf das durchaus als Werben für ein überaus nützliches, aber individuelles Accessoire verstehen.
RND