Wunderwurzel im Faktencheck: Was ist dran an den vermeintlichen Wahrheiten über Kurkuma?
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Kurkuma soll entzündungshemmende Wirkungen haben.
© Quelle: Christin Klose/dpa-tmn
Schon seit einiger Zeit liest man in Lifestylemagazinen oder den sozialen Medien immer wieder von der angeblichen Wunderwurzel Kurkuma. Kurkuma soll nicht nur entzündungshemmend, sondern auch verdauungsfördernd sein. Teilweise wird sogar von einer krebshemmenden Wirkung berichtet. Aber was kann die gelbliche Knolle eigentlich wirklich?
Kurkuma wird bei Verdauungsbeschwerden angewendet
Kurkuma wird in Indien schon lange als Gewürz und Heilpflanze genutzt und gehört zur Familie der Ingwergewächse. Die bekannteste Art wird Curcuma longa oder auch Gelbwurz genannt – es gibt aber etwa weitere hundert Arten, von denen die meisten noch nicht erforscht sind. Die Triebe von Gelbwurz werden dabei getrocknet und zu Pulver gemahlen.
DIY: Kurkuma-Gesichtsmaske für strahlend schöne Haut
Mit etwas Übung dauert es allenfalls zehn Minuten, eine Kurkuma-Gesichtsmaske selbst herzustellen. Auf der Haut zeigt sich der Effekt wesentlich länger.
© Quelle: Agnieszka Krus/RND
Laut der Verbraucherzentrale Bayern wird Kurkuma traditionell bei Verdauungsbeschwerden angewendet. Dabei soll die Wurzel etwa bei Blähungen helfen und die Fettverdauung begünstigen, da sie den Gallenfluss anregt. Diese Form der Therapie bei Verdauungsbeschwerden wird etwa in Indien schon seit Jahrhunderten angewendet. Der „Apotheken-Umschau“ zufolge besitzt Kurkuma nachweislich auch entzündungshemmende Wirkungen. Es wird vermutet, dass sich Kurkuma im Körper an Enzyme bindet und so die Entzündungsvorgänge blockiert.
Keine krebshemmende Wirkung am Menschen nachgewiesen
Dem Gelbwurz werden darüber hinaus noch weitere Fähigkeiten zugeschrieben. Angeblich soll die Knolle sogar krebshemmend sein. Tatsächlich wurden Kurkuma in verschiedenen Laborexperimenten bereits krebshemmende Eigenschaften nachgewiesen – am Menschen wurde dies allerdings bislang nicht erforscht.
„Für die immer wieder in Ratgebern und Anzeigen beworbenen Wirkungen gegen Krankheiten wie Diabetes, Arthrose oder Krebs fehlen allerdings belastbare Studien“, erklärt die Ernährungsexpertin Andrea Danitschek gegenüber der Verbraucherzentrale Bayern. Daher hat die EU-Kommission der Verbraucherzentrale zufolge bislang auch keine gesundheitsbezogenen Werbeaussagen für Nahrungsergänzungsmittel zugelassen, die Kurkuma enthalten.