Karrierecoach: fünf Stärken, mit denen Sie bei der Bewerbung immer punkten
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Karrierecoach Martin Wehrle erklärt, wie man sich im Bewerbungsgespräch überzeugend verkauft.
© Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa/Montage RND
„Was sind Ihre Schwächen?“ Viele Bewerberinnen und Bewerber fürchten diese Frage und bereiten ihre Antwort akribisch vor. Aber wer weiß schon, dass die Frage nach den Stärken genauso brisant ist? Beispiel: Wer sich in einer Firma bewirbt, die nur lokal arbeitet, sollte seine Fremdsprachenkenntnisse keinesfalls als Stärke betonen. Sonst wird er womöglich für überqualifiziert gehalten. Dagegen wäre diese Stärke ein Trumpf in einem internationalen Konzern.
Ich nenne Ihnen jetzt fünf Stärken, die fast in allen Berufen gefragt sind, ob Sie sich als Sachbearbeiter oder als Managerin, als Handwerker oder als Verwaltungsangestellte bewerben.
Die erste Stärke: Wer rasch dazulernt, kann überzeugen
„Ich lerne schnell dazu.“ Lernfähigkeit ist ein Trumpf, der immer sticht. Denn was müssen Sie, wenn Sie neu in einer Firma anfangen? Schnell dazulernen. Die Firma will, dass Sie sich möglichst rasch einarbeiten und vollwertige Arbeit abliefern. Zeigen Sie auf, wie Sie sich in der Vergangenheit rasch eingearbeitet und schnell dazugelernt haben, das kommt immer hervorragend an.
Die zweite Stärke: mit unternehmerischem Denken punkten
„Ich bin gut im unternehmerischen Denken.“ Alle Firmen dieser Erde wollen Gewinn machen. Und das gelingt am ehesten dann, wenn die Mitarbeiter oder die Mitarbeiterinnen unternehmerisch denken. Nennen Sie ein Beispiel, wie Sie für eine Firma Geld gespart oder zusätzliche Einnahmen gebracht haben. Oder, falls Sie gerade erst ins Berufsleben starten: Berichten Sie aus dem Privatleben, wie Sie bei einer Sache gut gewirtschaftet haben. Dadurch wird die Stärke, dass Sie gut im unternehmerischen Denken sind, noch anschaulicher und glaubwürdiger.
Die dritte Stärke: Selbstbewusstsein und hohe Ansprüche
„Ich übertreffe meine Ziele.“ Das ist eine Aussage, bei der alle Chefs der Welt die Ohren spitzen. Denn viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun immer nur das, was von ihnen gefordert ist. Und keinen Handstreich mehr. Beweisen Sie, dass Sie jemand sind, der hohe Ansprüche an sich selbst hat und eine große Motivation von innen bezieht. Schildern Sie etwa, wie Sie eine Aufgabe im Laufe eines Monats erledigen sollten, sie aber schon nach drei Wochen abgeschlossen haben. Solche Beispiele wecken die Hoffnung, dass Sie leistungsstark sind. Das ist übrigens auch gut für Ihre Gehaltschancen.
Die vierte Stärke: kein Problem mit neuen Kollegen
„Ich komme mit unterschiedlichen Menschen gut klar.“ Das größte Risiko beim Einstellen besteht darin, dass der neue Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin sich nicht mit seinen Kolleginnen und Kollegen verträgt, dass es Knatsch gibt. Nennen Sie den Umgang mit Menschen als eine Ihrer Stärken, und Sie werden sofort in entspannte Gesichter blicken. Erst recht, wenn Sie es anschaulich belegen. Schildern Sie zum Beispiel, wie Sie einen Konflikt im Kollegium geschlichtet oder mit einem schwierigen Kunden eine gute Lösung gefunden haben. Damit sammeln Sie sofort Pluspunkte.
Die fünfte Stärke: Sie bewahren Ruhe – auch in stressigen Situationen
„Ich behalte den Kopf in schwierigen Situationen.“ In fast allen Firmen herrscht heutzutage Stress. Jeden Tag müssen Entscheidungen gefällt, Termine eingehalten und schlingernde Projekte gerettet werden. Darum sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gefragt, die stressresistent sind, also in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Nennen Sie ein Beispiel, wie Sie ein kritisches Projekt zum Erfolg geführt und einen wackelnden Termin doch noch eingehalten haben – und Sie werden sofort im Ranking der Bewerberschar einen Sprung machen.
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In der Kolumne „Auf der Couch“ schreiben wechselnde Experten zu den Themen Partnerschaft, Achtsamkeit, Karriere und Gesundheit.