Geschäftsmodell Influencer: Wie kommen sie zu ihren Gratis-Produkten?
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Wie kommen Influencer zu ihren Gratis-Produkten? Eine Möglichkeit sind Shop-Links und Rabatte.
Hannover. Sie werben mit Designerklamotten, teuren Uhren oder tragen die begehrtesten Modekollektionen vor allen anderen: Die Rede ist von Influencern. Mittlerweile ist aus dem schwammigen Begriff eine richtige Berufsbezeichnung geworden. Denn längst verdienen nicht nur die Szenegrößen wie Chiara Ferragni (17,3 Millionen Follower) oder Kendall Jenner (115 Millionen Follower) ihr Geld mit werblichen Fotos, sondern auch sogenannte Mikro-Influencer werden für Unternehmen immer interessanter.
Der Grund: Immer mehr Marketingteams wollen einerseits mehr Reichweite und Aufmerksamkeit für ihre Produkte, aber gleichzeitig die Kosten gering halten. Anstatt ein komplettes Team für die Konzeption und Umsetzung eines aufwendigen Werbedrehs oder Fotoshootings zu bezahlen, sorgt auf diese Weise eine einzelne Person für die gewünschte Aufmerksamkeit. Dabei verdienen die ganz Großen im Business laut Analysen des Portals Hopper HQ mit einem einzigen Post bis zu 500.000 US-Dollar. Die Bewerbung von Produkten und Rezensionen durch Mikro-Influencer haben noch einen weiteren Vorteil: Sie wirken glaubwürdiger. Denn dass erfolgreiche Influencer wie die Hamburgerin Caro Daur (zwei Millionen Follower) oder die Berlinerin Masha Sedgwick (213 Tausend Follower) Werbedeals mit den Unternehmen der beworbenen Produkte haben, ist kein Geheimnis. Dagegen wirkt die Shop- oder Produktempfehlung von weniger einflussreichen Instagram-Nutzern viel authentischer.
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Einstieg über Influencer-Netzwerke
Wer eine gewisse Abonnentenzahl in Social-Media-Kanälen erreicht hat und mit seinen Bildern oder Posts Geld verdienen möchte, kann als Influencer für Unternehmen tätig werden. Von einem Mikro-Influencer spricht man in der Regel ab einer Follower-Zahl von 10.000, erst ab 100.000 Follower handelt es sich um Influencer. Doch es gibt auch Unternehmen, die gezielt Influencer im Nano- oder Nischenbereich mit gerade einmal 500 Abonnenten suchen.
Wer den Berufswunsch Influencer hat, sollte am besten über Agenturen oder Netzwerke mit den Unternehmen in Kontakt treten. Denn es ist nicht nur aufwendiger, mögliche Kooperationspartner einzeln anzuschreiben, sondern über die Netzwerke auch seriöser. Für den Einstieg bietet sich die Influencer-Agentur ReachHero an, denn dort ist die Anmeldung kostenlos und es muss kein Vertrag unterzeichnet werden. Das Prinzip der Plattform ist simpel: Der potenzielle Influencer sucht sich ein Unternehmen aus, mit dem er zusammenarbeiten möchte. Dann legt er fest, welche Art von Posts er machen möchte und wie viel Geld ein Post einbringen soll. Nimmt das Unternehmen das unterbreitete Angebot an, kommt eine Kooperation zustande.
Das Unternehmen Divimove hat sich hingegen ganz auf die Karriereentwicklung von Influencern spezialisiert. Passend zu allen Arten von Produktwerbung bieten sie Onlinevideos oder die Erstellung von „authentischem Branded Content“ an, damit aus einem Influencer-Namen eine richtige Marke wird. Auch das Netzwerk Studio71 setzt auf ein Branding des kompletten Profils. Dabei konzentriert sich die Seite nicht nur auf den Aufbau, sondern verspricht auch eine langfristige Optimierung. Besonders geeignet für Youtube-Influencer ist Mediakraft. Das Netzwerk produziert Videos und will dabei helfen, die Reichweite der Posts zu vergrößern.
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Produkte gratis erhalten?
Eine weitere populäre Methode sind Affiliate-Programme. Hier werben Influencer mit einem Rabatt-Code, den ihre Follower per Swipe-Up-Funktion in der Story direkt im Shop einlösen können. Für die Unternehmen bietet dieses Modell viele Vorteile: Sie generieren mehr Umsatz, Seitenbesuche und kostenlose Werbung für ihren Shop. Im Gegenzug erhalten die Kooperationspartner eine Verkaufsprovision von 10 bis 25 Prozent, wenn Follower den Rabattcode einlösen – oder sie bekommen kostenlose Produkte zugeschickt.
Doch dieses Modell hat auch seine Tücken: Oft werden die zu bewerbenden Uhren, Armbänder und Sonnenbrillen den reichweitenschwachen Influencern nämlich nicht kostenlos zur Verfügung gestellt, sondern sie erhalten lediglich einen Rabatt und müssen die Produkte selbst bezahlen. Das geschieht in der Hoffnung, über die beworbenen Links und Shop-Rabatte so viele Käufer – und damit auch Provision – wie möglich zu generieren. Für Influencer mit weniger als 500 Followern entpuppt sich das Geschäftsmodell jedoch oftmals als Enttäuschung. Statt mit Instagram reich zu werden, haben sie Geld investiert.
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Kooperationen in der Modebranche
Besonders die Modebranche setzt bei ihrem Marketing auf Kooperationen mit Influencern. Die Hamburger PR-Agentur Jung von Matt/Sports fand in einer Umfrage heraus, dass der Anteil der Kooperationen in der Branche besonders hoch ist (61 Prozent). Die Bereiche Reisen (8 Prozent) und Essen (7 Prozent) liegen weit dahinter. Labels fragen einflussreiche Influencer oftmals gezielt an, um eine langfristige Kooperation anzubieten. Auch nicht ungewöhnlich: Die It-Girls und -Boys der Onlinewelt sollen bestimmte Teile einer Kollektion auf Events oder dem roten Teppich tragen und kriegen diese kostenlos zugeschickt.
Das schwedische Modehaus H&M arbeitet häufig mit Bloggern und Influencern zusammen, um neue Kollektionen zu promoten und potenzielle neue Käufergruppen anzusprechen. Eine langjährige Werbepartnerin ist beispielsweise die deutsche Influencerin Caro Daur, die schon in der 360°-Denim-Kampagne neben Jimi Blue Ochsenknecht zu sehen war. Dabei kommt es sogar vor, dass die reichweitenstarke Bloggerin die Sachen, die sie in ihren Instagram-Posts trägt, in einer H&M-Filiale selbst aussuchen und gratis mitnehmen kann.
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