Traditionelles Gericht

Rezept für indisches Linsencurry: So kochen Sie Dal

Vielfältig: das indische Nationalgericht Dal.

Vielfältig: das indische Nationalgericht Dal.

Die Inderinnen und Inder sind große Geschichtenerzähler. Doch die reiche literarische Kultur des riesigen Subkontinents ist ebenso wenig fassbar wie seine kulinarische Vielfalt. „Indien ist nur ein geografischer Ausdruck, es ist so wenig ein Land wie der Äquator“, sagte der einstige britische Premier Winston Churchill einmal.

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Doch es gibt sowohl in der indischen Literatur als auch in der indischen Küche jeweils eine Sache, die über sämtliche Regionen, Ethnien, Religionen und Dialekte (22 .000 gibt es immerhin) hinweg bekannt und beliebt ist. Für die Literatur ist das das „Mahabharata“, ein Heldenepos über das Herrschergeschlecht der Bharatas, das um 400 nach Christus niedergeschrieben wurde. Für die Esskultur ist es das aus Hülsenfrüchten bestehende Nationalgericht Dal. Beides ist miteinander verwoben.

Die Geschichte hinter dem Gericht Dal

Prinz Bhima, einer der Protagonisten in der indischen Sage, ist jemand, den man heute wohl als „Foodie“ bezeichnen würde. In seiner Kindheit verschlang er nicht nur das, was er auf dem Teller hatte, sondern auch den Anteil seiner Brüder. Seine Schwäche für Essen machte ihn oft zur Zielscheibe von Spott. Als seine Familie ins Exil musste, suchten die Mitglieder als Arbeiter verkleidet Zuflucht in einem anderen Königspalast.

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Bhima wurde als Koch angestellt – obwohl er vom Kochen keine Ahnung hatte. Doch offenbar war er nicht nur einer, der keine gute Zutat verschmähte, sondern auch ein Mann mit Improvisationstalent. Und so warf er einfach alle möglichen Linsensorten, verschiedene Gemüse und Kräuter in einen irdenen Topf zusammen, kochte es langsam und gab anschließend noch eine gehörige Portion Butterschmalz, in Indien Ghee genannt, darüber. Es handelte sich um Zutaten für fünf unterschiedliche Dal-Gerichte. Bhima kreierte eine Mahlzeit daraus und schuf so das Panchratna oder auch Panchmel Dal. Panch steht im altindischen Sanskrit für „fünf“.

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Wer also die Qual der Wahl hat zwischen den zahlreichen Dal-Varianten, die es von Indien bis Pakistan gibt, wählt einfach fünf Rezepte aus oder fünf Linsenarten, die ihm oder ihr gefallen – und fertig ist ein wahrhaft legendäres Essen.

Rund 50 Sorten Linsen

Tatsächlich gibt es in Indien weitaus mehr als nur fünf Sorten Linsen. Auf dem Subkontinent werden rund 50 unterschiedliche Sorten kultiviert. Man bekommt sie in fast allen Farben, von Gelb über Rot bis Schwarz. Die ältesten Samen, die Archäologinnen und Archäologen in Indien fanden, sind 5400 Jahre alt. So vielfältig wie die Linsen sind, sind auch die Dal-Gerichte. Ihr Reiz besteht in der Vielfalt der Kombinationen. Über Jahrhunderte war es offenbar ein Essen, das eher den Reichen vorbehalten war. Doch es entwickelte sich schließlich zum Volksgericht.

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Die Konsistenz ist je nach Zutaten eher cremig wie ein Brei oder flüssig wie eine Suppe. Weil es hierzulande eher schwierig ist, fünf verschiedene Linsensorten zu bekommen, basiert folgendes Rezept für vier Personen auf 500 Gramm roten Linsen.

Rezept für indisches Dal

Diese in einem Liter Wasser zusammen mit etwas Salz, einer klein gehackten Zwiebel und zwei Teelöffeln Ingwerpulver so lange kochen, bis sie gelb und somit gar sind. In Butterschmalz folgende Gewürze in einer Pfanne rösten: Je fünf Teelöffel Kreuzkümmel und Kurkuma mit je zwei Teelöffeln Kardamom, der indischen Gewürzmischung Garam Masala und Curry sowie zwei bis drei Teelöffeln Chili und einem Teelöffel Ingwer mischen.

Anschließend die Linsen hinzugeben und alles unter Rühren noch etwa fünf Minuten köcheln lassen.

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