Heidelbeere oder Blaubeere: Was ist der Unterschied?
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Heidelbeeren kennt man auch unter dem Begriff Blaubeere oder Waldbeere.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Sie ist klein, blau und sehr schmackhaft. Die Rede ist von der Heidelbeere. Dass die Beere zu den beliebtesten Beerenobstsorten in Deutschland zählt, ist unbestritten. Weniger klar ist die Bezeichnung der kleinen Energiebombe. Wie heißt sie nun eigentlich richtig? Heidelbeere? Blaubeere? Oder doch Waldbeere?
Die wichtigste Info vorweg: Es handelt sich nicht um verschiedene Beeren – zwischen Blaubeere und Heidelbeere gibt es keinen Unterschied. Die Bezeichnung der süßlich schmeckenden Beere ist von der Region abhängig, in der sie geerntet und vor allem gegessen wird.
Im Pott heißt sie Blaubeere – Rheinländer nennen sie Heidelbeere
Im Ruhrgebiet wird die kleine Frucht gern als Blaubeere bezeichnet, im Rheinland nennt man sie eher Heidelbeere. In anderen Bereichen der Republik kennt man sie auch unter dem Namen Heubeere, Schwarzbeere, Waldbeere, Bickbeere oder auch Wildbeere. Doch egal, wie man sie auch bezeichnen mag – ihre guten Inhaltsstoffe bleiben unverändert. Sie enthält viele Vitamine, Calcium, Antioxidantien und Mineralstoffe. Mit nur knapp 40 Kalorien pro 100 Gramm kann man sie zudem bedenkenlos verzehren.
Kulturheidelbeeren werden oft im Supermarkt angeboten
Doch Heidelbeere ist nicht gleich Heidelbeere: Es gibt Unterschiede zwischen den wilden Waldheidelbeeren und den sogenannten Kulturheidelbeeren. Letztere ist die sehr häufig in Supermärkten und Discountern angebotene Variante. Die Kulturheidelbeeren haben eher weißes Fruchtfleisch und besitzen eine dickere Schale. Deshalb und aufgrund ihrer vielfachen Kreuzungen sind sie nur sehr entfernt mit der Waldheidelbeere verwandt.
Ihren Ursprung hatte die Kulturheidelbeere bereits vor über 100 Jahren. Im Jahr 1911 begann die US-Amerikanerin Elizabeth White einst damit, mit besonders großen wild wachsenden Stauden und Beeren eine neue Art zu züchten. Der Ursprung der Kulturheidelbeere war geboren. Von den USA aus verbreitete sich die deutlich ertragreichere Kulturheidelbeere über die ganze Welt. Heute gibt es mehr als 100 verschiedene Sorten der Beere. Sie können je nach Sorte in Deutschland von Juli bis September geerntet werden. Pro Strauch sind Ernten von vier bis sogar fünf Kilogramm möglich.
Die Pflanzen wachsen vor allem auf feuchten und sauren Böden. Die bekanntesten Heidelbeer-Anbaugebiete in Deutschland sind die Lüneburger Heide, die Gegend rund um Oldenburg in Niedersachsen, die sandigen Regionen in Brandenburg sowie Mittelbaden. Weltweit werden pro Jahr rund 700.000 Tonnen Heidelbeeren geerntet – Tendenz steigend. Die drei größten Anbauländer der Welt sind die USA, Kanada und Peru.