Todesraten der Achttausender

Warum der K2 zu den gefährlichsten Bergen der Welt gehört

Vom Meeresspiegel aus gemessen ist er der zweithöchste Berg der Welt – auch in Sachen Tödlichkeit gehört der K2 zu den Spitzengipfeln.

Vom Meeresspiegel aus gemessen ist er der zweithöchste Berg der Welt – auch in Sachen Tödlichkeit gehört der K2 zu den Spitzengipfeln.

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Manchmal braucht es nicht mal einen Aufstiegsversuch. Als Nepal 2015 von einem Erdbeben erschüttert wird, verlieren 18 Bergsteiger am Mount Everest ihr Leben. Das Beben hatte eine Lawine ausgelöst, die das Basislager traf – und dort für eines der tödlichsten Unglücke am höchsten Berg der Welt sorgte.

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Kein Bergsteiger sollte in diesem Jahr den Gipfel des Everest erreichen - in normalen Jahren sind es einige Hundert. Von den 14 höchsten Bergen der Welt ist der Mount Everest der mit der höchsten Zahl an Toten. Mehr als 330 Menschen verloren hier ihr Leben. Und dennoch ist der Qomolangma, wie ihn die Tibeter nennen, bei Weitem nicht der gefährlichste der Gipfel.

Die 14 höchsten Gipfel der Welt, alle mehr als 8000 Meter hoch, liegen nah beieinander in den Bergketten des Himalaya- und Karakorum-Gebirges. Zwar ist die Besteigung der Achttausender mit dem heutigen Equipment nicht mehr so schwierig wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, nichtsdestotrotz sind Todesfälle unter Aufstiegswilligen auch heute keine Seltenheit.

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Nanga Parbat, K2 und Annapurna am gefährlichsten

Als tödlichste der Achttausender gelten der Nanga Parbat, der K2 und die Annapurna. Hier kamen zwar deutlich weniger Menschen ums Leben als am Mount Everest. Doch während die Himalayan Database, in der Expeditionen zum 8848 Meter hohen Gipfel des höchsten Berges der Welt dokumentiert werden, mittlerweile mehr als 11.000 erfolgreiche Besteigungen für den Everest ausweist, sind es für die anderen Achttausender deutlich weniger.

Zum Vergleich: Bis 2018 lag die Zahl der erfolgreichen Besteigungen des Nanga Parbat nur bei etwa 400 – 86 Menschen kamen aber ums Leben. Die Todesrate pro erfolgreicher Besteigung liegt damit bei gut 22 Prozent. Bis Juli 2022 gelangten am K2 etwa 700 Menschen auf den Gipfel. Der zweithöchste Berg der Welt wird unter Bergsteigern wegen seiner steilen Passagen und häufiger Lawinen als besonders gefährlich eingestuft. Bis 2018 kam noch auf jede fünfte erfolgreiche Gipfelbesteigung ein Todesfall.

Mittlerweile ist die Quote etwas gesunken, weil etwa im vergangenen Jahr mehr als 100 Menschen auf den Gipfel gelangten. Dennoch sorgte erst kürzlich der Todesfall eines Bergträgers für Entsetzen. Der pakistanische Hochträger Mohammad Hassan stürzte ab, Dutzende Extremsportler kümmerten sich offenbar nicht um den sterbenden Mann, wie ein deutscher Kameramann berichtete. Der Mann soll für die Höhenbergtour allerdings auch nicht gut ausgerüstet gewesen sein.

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Eine hohe Todesrate weist mit etwa 10 Prozent auch der dritthöchste Berg der Welt, der Kangchendzönga aus. Dort kam erst im Mai der erfahrene und bekannte deutsche Bergsteiger Luis Stitzinger ums Leben.

Todeszone ab 8000 Höhenmetern

Obwohl er technisch gesehen nicht der schwierigste Achttausender ist und seine Todesrate pro erfolgreichem Aufstieg vergleichsweise gering ist, sollte auch der Mount Everest nicht unterschätzt werden. Außer den klassischen Gefahren des Höhenbergsteigens macht den höchsten Berg der Welt vor allem seine Popularität gefährlich.

Hunderte versuchen jährlich, den Everest zu bezwingen, der vor 70 Jahren das erste Mal bestiegen wurde. An gewissen Tagen ist die Gipfelregion des Everest so überlaufen, dass sich vor Schlüsselstellen wie dem sogenannten Hillary Step auf 8790 Metern Höhe ein regelrechter Stau bildet.

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2019 sorgte dabei ein Bild für Aufsehen, dass einen Stau von Bergsteigern nahe des Gipfels zeigt. Höhen ab 8000 Metern sind besonders gefährlich, weil der Körper sich nicht mehr erholen kann. Der Sauerstoffanteil in der Luft ist dort so gering, dass menschliche Zellen im Minutentakt absterben.

RND/sag

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