Neue Vibes-Funktion: Setzt die Dating-App Tinder jetzt auf Persönlichkeit?
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4TSFYQGKLNB3ZNRE2VAC5EIXY4.jpg)
Die Tinder-App gilt nach Angaben der Entwickler als umsatzstärkste Nicht-Gaming-App weltweit. Jetzt bekommt sie ein neues Feature.
Anhand einer Beschreibung, eines Bauchgefühls und zwei oder drei Bildern eine Entscheidung treffen, dann entweder links oder rechts wischen: So unkompliziert kommt das Prinzip der Dating-App Tinder daher. Wer nach links swipet, hat kein Interesse. Wer wiederum nach rechts swipet, hat die Chance, das virtuelle Gegenüber von sich zu überzeugen – vorausgesetzt der- oder diejenige hat den Daumen in dieselbe Richtung bewegt.
Das Konzept scheint ebenso simpel wie genial. Immerhin ist die Anwendung den Zahlen nach zu urteilen überaus erfolgreich. In 190 Ländern und über 40 Sprachen ist Tinder verfügbar und damit die umsatzstärkste Nicht-Gaming-App weltweit. Mehr als 430 Millionen Mal wurde sie den Entwicklern nach heruntergeladen.
Doch trotz der Beliebtheit der App äußern Kritiker immer wieder Bedenken: Zwar reichen ein paar Fotos vom Äußeren eines Menschen in vielen Fällen sicher aus, um eine Basis für einen One-Night-Stand zu schaffen. Doch wie gut ist die Methode bei der Suche nach einer Beziehung? Sie ist noch ausbaufähig, findet Tinder selbst – und führt das Feature „Vibes“ ein. Es wird bis Ende Mai weltweit ausgerollt, kündigte der Anbieter am Mittwoch an.
Tinder führt „Vibes“ ein: Wie funktioniert die neue Funktion?
Wörtlich übersetzt bedeutet „Vibe“ schlicht „Stimmung“. In der Mitteilung der Dating-App heißt es aber: „Du weißt, was ein ‚Vibe‘ ist: das Gefühl, das sich in dir breit macht, wenn es sofort ‚Klick‘ macht, weil dein Match auch auf Astrologie steht oder Picknicks liebt.“ Per Definition ist ein „Vibe“ also die Chemie zwischen zwei Menschen, das gewisse Etwas.
Um das in die App zu transportieren, beantworten die Teilnehmenden verschiedene Fragen, „über Persönlichkeitsmerkmale bis hin zu Popkultur“. Ziel sei es, potenziellen „Matches“, also Menschen, die ebenso nach rechts gewischt haben, ein Gefühl dafür zu geben, ob es passt. Die Antworten werden für 72 Stunden in den jeweiligen Profilen angezeigt. Nutzerinnen und Nutzer bekommen eine Pushbenachrichtigung, sobald sich passende „Vibes“ in ihrer Nähe befinden. Kommt ein „Match“ zwischen zwei Personen zustande, die die Funktion beide nutzen, werden die „Vibes“ im Chatfenster des jeweils anderen angezeigt. Heißt: Sie dienen als Gesprächsbasis.
„Vibes“ sind bei Tinder mit einem In-App-Event verbunden
Doch wer denkt, es handele sich bei Tinders neuem Feature um eine dauerhafte Neuausrichtung, irrt. „‚Vibes‘ sind am besten, wenn sie gemeinsam erlebt werden“, heißt es seitens der Dating-App. „Deshalb, und weil sich Vibes schnell ändern, dauert jedes dieser In-App-Events nur 48 Stunden – aber keine Sorge, es ist kein einmaliges Ereignis.“
Vorausgegangen sind der neuen Funktion laut Tinder Erhebungen, die gezeigt haben, dass die Generation Z ihre Tinder-Biografien im Jahr 2020 dreimal häufiger aktualisierte als im Vorjahr. Daraus schließen die Entwickler der App: Nutzerinnen und Nutzer wollen zunehmend mehr über sich selbst erzählen und Menschen finden, die auf der gleichen Welle schwimmen.
Doch damit nicht genug: Laut Udi Milo, Vice President Product bei Tinder, warten auf die Userinnen und User noch mehr Änderungen: „Das ist die erste von vielen Neuerungen, die wir dieses Jahr für die Tinder-Community planen, damit auf der Plattform alle mehr von ihrem individuellen Charakter zeigen können.“ Welche Features das sind und ob es sich dabei um In-App-Events handelt, ist noch unklar.