Raus aus der Friendzone: Wie Männer endlich nicht mehr nur der beste Freund werden

Einmal in der Friendzone, immer in der Friendzone?

Einmal in der Friendzone, immer in der Friendzone?

Hannover. „Wir sind nur Freunde“ – diese Worte sind ein Albtraum für alle Verliebten, die eigentlich mehr von dem „Kumpel“ wollen. Denn dann befinden sie sich offiziell in der sogenannten Friendzone. Bekannt wurde der Begriff in der Serie „Friends“, in welcher der Charakter Joey die Situation seines Kumpels Ross beschreibt.

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„Die Friendzone ist kein neues Problem, aber ich glaube, dass Leute mehr darüber reden und es auch häufiger von Experten thematisiert wird“, sagt Flirtcoach Horst Wenzel. In seiner „Flirtschule“ hilft er Singles in Seminaren beim Daten – und hat schon den ein oder anderen Friendzone-Fall bei seinen Kunden miterlebt.

Die Friendzone ist vor allem ein Männerproblem

Für den einen ist es eine platonische Beziehung, der andere möchte eine sexuelle Beziehung. Doch ausgesprochen wird das eher selten – und so verbringen Menschen eine lange Zeit in der Friendzone, weil sie sich aus Angst vor einem Korb nicht trauen, ihre Gefühle zu offenbaren.

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„Das ist vorwiegend ein Problem bei Männern. Das liegt auch etwas an der Natur der Geschlechter: Frauen sind sozusagen die Schleusenwärter der menschlichen Sexualität“, sagt Wenzel. Männer müssen kämpfen, Frauen lassen zappeln – so zumindest das klassische Bild. Viele Männer trauen sich nicht, den ersten Schritt zu machen. Stattdessen verbringen sie zu viel Zeit damit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wie sie ihre Traumfrau für sich gewinnen. Und so entsteht das altbekannte Dilemma. Viele Frauen sind sich der Tatsache bewusst, dass ihr „Kumpel“ auf sie steht. Doch andere ahnen auch nicht, dass der Partner mehr will.

Männer sollten nicht zu lange zögern - Kuscheln und Küssen bei Dates wichtig

Im Jahr 2020 möchten die meisten nicht mehr die Katze im Sack kaufen, sondern vorher schon jemanden sexuell „ausprobieren” – dafür sind Dates auch da.

Horst Wenzel, Flirtcoach

„Das Problem fängt schon häufig damit an, dass Männer nicht die richtigen Schritte gehen und ihr Date auch beim fünften Treffen noch nicht küssen oder mit ihr kuscheln – dann hat man meist schon die Ausfahrt verpasst“, betont der Flirtexperte. Sie zögern, gehen Date für Date alles zu langsam an – und landen schließlich in der Friendzone.

Und genau dieses Zögern sei heutzutage ein fataler Fehler: „Im Jahr 2020 möchten die meisten nicht mehr die Katze im Sack kaufen, sondern vorher schon jemanden sexuell ‚ausprobieren‘ – dafür sind Dates auch da“, sagt Wenzel. Vor allem Berührung sei bei Dates also wichtig. Auch erste Schritte wie Kuscheln, Küssen und Petting sollten nicht zu lange auf sich warten lassen. Das heiße jedoch nicht, dass man es mit dem Sex überstürzen sollte – die Schritte zuvor seien genauso wichtig.

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Unsichere Männer landen häufig in der Friendzone

„Dominantere Männer landen seltener in der Friendzone – denn sie nehmen sich eher das, was sie wollen. Viele Frauen finden das auch sexuell anziehender“, so Wenzel. Männer, die häufig in der Friendzone landen, verhalten sich auch oft unsicherer. „Das fängt schon beispielsweise bei der Restaurantwahl an: Viele Männer fragen ‚Wohin willst du lieber? Zum Chinesen oder zum Italiener?‘“

Viel bestimmter wäre es aber, so was zu sagen wie ‚Lass doch Sushi essen gehen, das isst du doch so gerne‘“, sagt der Flirtcoach. Denn das signalisiere, dass er entscheidungsfreudig ist.

Jahrelang in der Friendzone? Lieber „mit offenen Karten spielen“

Manche Menschen befinden sich einige Wochen in der Friendzone, ohne dass sie davon wissen – und glauben fest daran, dass sie den anderen für sich gewinnen können. Laut Wenzel gibt es aber auch Extremfälle, in denen Männer und Frauen sogar Monate oder Jahre in der Friendzone verweilen. „Einmal hat ein Date von mir ihren Kumpel angerufen, damit er uns zu ihr hinfährt. Ich fragte sie, warum er das macht. Sie meinte: ‚Der steht seit Monaten auf mich, deswegen tut er mir immer Gefallen‘“, erzählt der Experte.

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Man sollte lieber mit offenen Karten spielen. Es bringt nichts, sich immer wieder Taktiken zu überlegen, wie man sie oder ihn „rumkriegt“.

Horst Wenzel, Flirtcoach

So lange in der Friendzone zu bleiben sei aber auf gar keinen Fall sinnvoll: „Man sollte lieber mit offenen Karten spielen. Es bringt nichts, sich immer wieder Taktiken zu überlegen, wie man sie oder ihn ‚rumkriegt‘“, betont Wenzel. Doch auch wenn man das tut, ist kein Erfolg garantiert: Wenn man schon lange befreundet ist und nie mehr passiert ist, werden sich beim anderen Partner selten Gefühle entwickeln, berichtet Wenzel aus Erfahrung: „Es ist eher unrealistisch, dass man es aus der Friendzone raus schafft. Häufig fehlt es einfach an sexuellem Interesse.“

In manchen Fällen könne sich aber auch etwas in der Beziehung zu dem anderen ändern. Das sei möglich, wenn man etwa den eigenen Style, die Hobbys oder auch die allgemeine Lebenseinstellung ändert. Ziel sei es aber, künftig erst gar nicht mehr in der Friendzone zu landen.

Korb in Kauf nehmen: Mut kann belohnt werden

„Ab einem gewissen Punkt sollte man sich fragen: Habe ich noch eine Chance bei ihm oder ihr? Zur Beantwortung der Frage hilft es auch, wenn man mit Freunden über die Situation spricht“, rät Wenzel. Dadurch vermeidet man, dass man zu lange in der Friendzone bleibt. Menschen, die immer wieder in der Friendzone landen, sollten Lehren aus der Vergangenheit ziehen – und künftig anders an Dates herangehen und eben nicht so lange zögern. „Ich kann nur dazu raten, dass man sich auch mal etwas traut: Ein Korb ist nichts Schlimmes und wenn man mit offenen Karten spielt, kann man positiv überrascht werden“, meint der Flirtexperte.

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Gut fürs Ego, schlecht für den „Kumpel“: Klare Ansagen besser als warmhalten

Menschen, die jemanden bewusst in der Friendzone behalten, sollten sich laut Wenzel die Frage stellen: Brauche ich das wirklich für mein Ego? Wer nur an einer Freundschaft interessiert ist und merkt, dass der Partner Gefühle entwickelt, sollte nicht mit den Gefühlen des anderen spielen: „Dann ist es immer besser, klare Ansagen zu machen und den anderen nicht warmzuhalten, damit man ihm nicht schadet“, betont Wenzel.

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