Staatsoper Berlin lässt künftig keine Kaninchen mehr auf die Bühne
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Bislang kamen die Kaninchen noch bei der Oper „Die Walküre" von Richard Wagner zum Einsatz.
© Quelle: Christophe Gateau/dpa
Berlin. Die Berliner Staatsoper wird bei den Wagner-Opern „Rheingold“ und „Walküre“ bald keine Kaninchen mehr auftreten lassen. Nur an diesem Wochenende seien diese noch auf der Bühne, nicht aber bei der Wiederaufnahme im kommenden Frühjahr, bestätigte die Staatsoper am Donnerstag auf epd-Anfrage. Das Verwaltungsgericht Berlin hatte den Einsatz lebender Kaninchen bei den Aufführungen am selben Tag noch gebilligt. Geklagt hatte die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGTV), die dies für tierschutzwidrig hielt.
Das Gericht wies den Eilantrag am Donnerstag zurück (VG 17 L 245/22). Zwar dürften Tiere nicht zu Filmaufnahmen, Schaustellung, Werbung oder Ähnlichem herangezogen werden, wenn damit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden seien. Doch dies sei hier nicht gegeben, hieß es zur Begründung. Aus Sicht der Amtstierärztin des Bezirksamts Mitte, die sich bei den Generalproben ein eigenes Bild verschafft habe, sei die Verwendung der Tiere für etwa 15 Minuten akzeptabel, zumal die Musik auf der Bühne leiser als im Zuschauerraum sei.
Sprecherin lobt Gespräche mit Tierschützern
Die Sprecherin der Staatsoper, Victoria Dietrich, sagte, die „konstruktiven Gespräche“ mit dem Tierschutzverein, aber auch umsichtige Zuschriften von Besucherinnen und Besuchern sowie das Gespräch mit Mitwirkenden hätten die Verantwortlichen sensibilisiert. Für kommende Neuproduktionen und die Wiederaufnahme der Wagner-Opern sollten alternative Lösungen gefunden werden: „Kaninchen kommen nicht mehr zum Einsatz.“
Die Tierschützer begrüßten die Entscheidung der Oper, die bereits am Mittwoch über soziale Medien verbreitet wurde. „Tiere haben auf einer Bühne nichts zu suchen“, teilte Peta am Donnerstag in Stuttgart mit.
Korrektur: In einer vorherigen Version der Textes hieß es, dass die Tierrechtsorganisation Peta geklagt hätte. Allerdings war es die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht (DJGTV).
RND/epd