Dreifacher Oscartriumph für „Nomadland“ – Anthony Hopkins bester Hauptdarsteller
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Chloé Zhao triumphierte mit „Nomadland“.
© Quelle: AP
Los Angeles. Das Roadmovie „Nomadland“ ist mit drei Oscars in Hauptkategorien der Gewinner dieses Jahres: Das Werk wurde zum besten Film gekürt, die aus China stammende Filmemacherin Chloé Zhao bekam die Regietrophäe und Frances McDormand den Preis für die beste weibliche Hauptrolle. „Nomadland“ erzählt von einer Frau (gespielt von McDormand), die aus wirtschaftlicher Not ihr Hab und Gut in ein Auto lädt und als Nomadin durch die USA zieht. Für die Schauspielerin ist es bereits der dritte Oscar ihrer Karriere. Mit Zhao wurde erst zum zweiten Mal in der 93-jährigen Oscargeschichte eine Frau mit dem Regieoscar geehrt.
Als bester Hauptdarsteller wurde Anthony Hopkins für seine Rolle eines demenzkranken Mannes in „The Father“ geehrt. Der 83-jährige Brite konnte den zweiten Oscar seiner Karriere jedoch nicht persönlich in Empfang nehmen.
Nebendarstelleroscars für Yuh-Jung Youn und Daniel Kaluuya
Yuh-Jung Youn bekam den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die 73-jährige Südkoreanerin wurde für ihre Leistung in „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ ausgezeichnet. Darin spielt sie die Großmutter einer koreanischen Familie in den USA. In der männlichen Variante dieser Kategorie gewann der schwarze Brite Daniel Kaluuya. Der 32-Jährige wurde für seine Leistung in „Judas and the Black Messiah“ ausgezeichnet. Er spielt in dem Film über die Black Panther Party in den 1960er-Jahren den Bürgerrechtler und Aktivisten Fred Hampton. Dieser Film bekam auch den Oscar für den besten Song: „Fight For You“ von H.E.R., Dernest Emile II und Tiara Thomas.
Mit weiteren Preisen wurden ebenfalls Filme über Nichtweiße gewürdigt: Sergio Lopez-Rivera, Mia Neal und Jamika Wilson etwa gewannen in der Sparte Make-up/Frisur für das Musikdrama „Ma Rainey’s Black Bottom“ über die schwarze Sängerin Ma Rainey. Für das beste Kostümdesign wurde Ann Roth ausgezeichnet – für denselben Film.
Doppelter Erfolg für Thomas Vinterberg
Die deutschen Oscarhoffnungen erfüllten sich diesmal nicht, obwohl gleich drei deutsche Koproduktionen im Rennen waren. Den Auslandsoscar sicherte sich die dänische Sozialsatire „Der Rausch“ von Regisseur Thomas Vinterberg. Darin spielt Mads Mikkelsen einen von vier Lehrern, die ein Trinkexperiment starten, das bald außer Kontrolle gerät. Er widmete den Preis seiner verstorbenen Tochter.
Wegen der Corona-Pandemie hatte die 93. Verleihung der Academy Awards einen deutlich kleineren und dadurch auch intimeren Rahmen als sonst. Als Hauptschauplatz der Oscarshow diente diesmal das historische Bahnhofsgebäude der Union Station in Los Angeles und nicht das große Dolby Theatre. Wegen der Reiseschwierigkeiten durch die Corona-Auflagen wurden einige Oscarkandidaten und Laudatoren auch von internationalen Standorten per Video zugeschaltet.
RND/dpa