Nach Sex-Skandal an Musikhochschule: Gutachter haben Hintergründe geprüft
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An der Musikhochschule München war es zu einem Skandal mit mehreren sexuellen Übergriffen gekommen.
© Quelle: picture alliance / Bildagentur-o
München. Nach dem Skandal um sexuelle Übergriffe an der Hochschule für Musik und Theater in München sieht eine Expertenkommission noch Verbesserungsbedarf. Die Hochschule sei schon auf einem guten Weg, es müsse aber noch deutlicher werden, dass das Aufdecken von Sexualdelikten und sexueller Belästigungen kein Verrat sei, sondern ein Akt der Befreiung, erklärte Hildegund Holzheid, Vorsitzende des Gutachtergremiums und ehemalige Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, am Freitag in München.
Sie forderte eine unabhängige Stelle, an die sich Betroffene wenden können, wenn sie einen Vorfall melden wollen. Auch anonymen Hinweisen solle nachgegangen werden. Zudem soll es mehr weibliche Professoren geben. Derzeit liegt ihr Anteil bei gerade 25 Prozent.
Kunstminister: „Niemand soll sich vor Übergriffen oder Machtmissbrauch fürchten müssen“
„Ein Ort des Lernens muss ein Ort des Vertrauens sein. Niemand soll sich vor Übergriffen oder Machtmissbrauch fürchten müssen“, sagte Kunstminister Bernd Sibler (CSU). Bei Fällen etwa von sexueller Belästigung müsse „Null Toleranz“ gelten.
Hochschulpräsident Bernd Redmann kündigte an, die Ergebnisse des Gutachtens in den kommenden Wochen eingehend zu prüfen. Man wolle eine Vorreiterrolle beim Schutz vor sexuellen Belästigungen und Gewalt einnehmen.
Besonderes Augenmerk auf die Ballettakademie
Um die vielen Aufgaben zu bewältigen, sei aber eine nachhaltige Mittelausstattung nötig. Besonderes Augenmerk will die Schule auf die Ballettakademie legen. Herabwürdigendes Verhalten von Schülern, unangemessene Kommunikation oder Bestrafungen würden nicht geduldet.
Von RND/dpa