Mit Mundschutz ins Kino? Betreiber hoffen auf Lockerungen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/AHAYQHXGRZCU5MGVSSGUWTOQ6E.jpeg)
Mitte Juni dürfen die Kinos wieder eröffnen.
© Quelle: Fabian Sommer/dpa
München. Höchstens 50 Leute im Saal und noch mit Mundschutz - wenn Kinos nach wochenlanger Corona-Pause am 15. Juni wieder öffnen dürfen, sind die Betreiber von den Umständen nicht begeistert. Hinzu kommt, dass die Verleiher zu diesem Zeitpunkt wohl noch keine neuen Filme anbieten, die die Leute ins Kino locken. Ein rentabler Spielbetrieb sei unter diesen Voraussetzungen für viele Häuser nicht möglich, kritisierten Vertreter von Arthouse- und inhabergeführten Häusern in einem Brief samt Konzeptvorschlag an Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU). Wie die Regelungen für Kinos genau aussehen, wird laut Ministerium noch erarbeitet.
Die Kinos würden lieber in zwei Stufen starten. Ein langsames Warmwerden ab dem 15. Juni, der Neustart dann gut zwei Wochen später am 2. Juli, mit neuen Kinofilmen und lockereren Bedingungen. So sollten Zuschauer, die auf ihrem Sessel sitzen, den Mundschutz abnehmen dürfen. Anders als Leute im Restaurant oder in der Kirche würden Kinobesucher sich vollkommen ruhig verhalten, nicht sprechen und selbstverständlich auch nicht singen. Dunja Bialas, Sprecherin der Initiative, glaubt, dass die Maskenpflicht das Publikum eher abschreckt. "Wer es sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich machen kann ohne Mundschutz, der geht nicht ins Kino."
Kinobetreiber wollen keine starre Obergrenze von 50 Zuschauern
Auch die starre Obergrenze von 50 Personen halten die Kinobetreiber für problematisch. Kleine Kinos werde das besonders treffen, sagt Bialas. "Da weiß man sofort, dass sich der ganze Aufwand nicht lohnt." Die Filmtheater wünschen sich stattdessen eine Regelung, die an die Größe angepasst ist. Säle, bei denen 30 bis 50 Prozent der Plätze besetzt sind. Und Zuschauer, die im Abstand von je einem Meter zueinander sitzen, solange es sich nicht um Familien, Lebenspartner und andere Gemeinschaften handelt.
Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) kennt die Sorgen: "Trotz Wiedereröffnung wird es schwierig für die Kinos werden in den nächsten Monaten", hatte sie unlängst erklärt. Bei vielen Kinos gehe es um die Existenz. Um die Folgen abzumildern, stellt Bayern 12 Millionen Euro Anlaufhilfen für Kinos zur Verfügung. Bis Jahresende soll das Geld existenzbedrohende Notlagen verhindern. "Momentan profitieren die Streaming-Plattformen", sagt Gerlach. Das sei aber kein Ersatz für einen Kinobesuch. "Sich vorher mit Freunden zu treffen, dann einen Film anzuschauen und danach darüber zu diskutieren oder gemeinsam zu lachen, das gehört auch dazu."
RND/dpa