"Symbolische Ersatzhandlung"

Schriftstellervereinigung PEN gegen Boykott russischer Autoren: „Der Feind heißt Putin, nicht Puschkin“

Die Jahrestagung der Schriftstellervereinigung PEN ist für Ende April in Göttingen geplant.

Die Schriftstellervereinigung PEN will russische Autorinnen und Autoren nicht pauschal boykottieren. (Symbolbild)

Darmstadt. Die Schriftstellervereinigung PEN hat sich gegen einen Boykott russischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller ausgesprochen. Bücher und Stücke russischer Autoren zu boykottieren, sei eine symbolische Ersatzhandlung, erklärte das PEN-Zentrum Deutschland am Sonntag in Darmstadt. „Der Feind heißt Putin, nicht Puschkin“, sagte PEN-Präsident Deniz Yücel.

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Das deutsche PEN-Zentrum begrüße alle Maßnahmen, die geeignet seien, die russische Kriegswirtschaft zu schwächen und das Putin-Regime international zu ächten. Doch wenn vom Ausschluss aus dem Swift-System bestimmte Banken ausgenommen würden, um Gaslieferungen aus Russland nicht zu gefährden oder die Verluste deutscher Banken zu mindern, laute die fatale Botschaft: Europa ist solidarisch, solange es nicht zu viel kostet.

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„Pauschalisierung und Anfeindung gegen Russinnen und Russen“

Ein pauschaler Boykott russischer Autorinnen und Autoren beträfe zudem die mutigen Kolleginnen und Kollegen in Russland, die Putins skrupelloser Gewaltherrschaft und diesem Krieg widersprechen, heißt es in der Erklärung weiter. „Wenn wir uns zu solchen Reflexen der Pauschalisierung und Anfeindung gegen Russinnen und Russen hinreißen lassen, hat der Wahnsinn gesiegt, die Vernunft und die Menschlichkeit verloren.“

RND/epd

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