Konzerte nur für Geimpfte? Veranstalter verurteilt Vorstoß von Eventim als „absurd“
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Wann gibt es wieder lange Schlangen vor Konzertsälen? In Leipzig gab es im August ein Experiment mit 2200 Besuchern.
© Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/
Soll es Privilegien für Geimpfte geben? Im Zusammenhang mit dieser Diskussion sorgt die Online-Ticketplattform Eventim mit einem Vorstoß für Schlagzeilen. Privatwirtschaftliche Veranstalter sollten die Möglichkeit haben, nur Menschen mit einer Covid-19-Impfung für Veranstaltungen zuzulassen, findet Firmenchef Klaus-Peter Schulenberg.
Scharfe Kritik kommt nun aus der eigenen Branche: „Der Vorstoß von Eventim geht in die völlig falsche Richtung. Wir distanzieren uns ganz klar von dieser absurden Idee und stellen ernsthaft die weitere Zusammenarbeit mit Ticketbetreibern, die solche Maßnahmen in Erwägung ziehen, infrage“, wird Stefan Schornstein, Geschäftsführer des Veranstalters S-Promotion, in einer Pressemitteilung zitiert. Das Unternehmen organisiert Konzerte für Musiker wie Max Raabe, Shows für Comedians wie Dieter Nuhr oder die Live-Hörspiele der Drei Fragezeichen.
Veranstalter hält Eventim-Vorschlag für unrealistisch
Eine solche Zugangsvoraussetzung verstoße klar gegen das im Grundgesetz verankerte Diskriminierungsgesetz. Zudem sei der Vorschlag Eventims, Impfpflicht für Konzertbesucher, unrealistisch, wenn das Impfversprechen der Bundesregierung durch Lieferengpässe nicht gehalten werden könne, heißt es weiter.
S-Promotion setzt auf andere Lösungen, um Konzerthallen trotz der Corona-Pandemie zu füllen: Das Unternehmen appelliert an die Verantwortlichen, „Lösungen zur Wiederherstellung des Spielbetriebs zu finden, die allen Ticketkäufern die Möglichkeit geben, eine Veranstaltung zu besuchen.“ Solche Lösungen könnten freiwillige Impfungen, Corona-Schnelltests, Maskenpflicht oder die Einhaltung von Hygienevorschriften bei Veranstaltungen sein.
RND/goe