Sind Sie Ted Mosby, Carter Bays?
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Co-Autor von „How I Met Your Mother“: Carter Bays hat seinen ersten Roman vorgelegt, „Freunde von Freunden“.
© Quelle: Matt Marcheski
Carter Bays, wir haben 60 Minuten Zeit – ich frage Sie also besser nicht, wie Sie Ihre Frau kennengelernt haben. Für die Antwort auf diese Frage benötigte Ted Mosby in Ihrer TV-Serie „How I Met Your Mother“ insgesamt 208 Folgen ...
Das werde ich oft gefragt, aber das verrate ich lieber nicht. Nicht, dass das eine peinliche Geschichte gewesen wäre. Ich sage nur so viel: Elemente davon finden sich in meinem Buch „Freunde von Freunden“. Bobs Date mit Vanessa ist nah an unserem ersten Date. Dieser Moment, als ich sie sah, wunderschön war sie, und ich dachte: Oh Gott, ich werde das vermasseln. Und dann stieß sie aus Versehen gegen einen Stuhl, der umzukippen drohte, doch ich konnte den Stuhl gerade noch rechtzeitig festhalten. Aus irgendeinem Grund muss ich in dem Moment richtig cool ausgesehen haben.
Alice, eine der Hauptcharaktere in Ihrem Debütroman „Freunde von Freunden“, ist 28 Jahre alt – in etwa genauso alt wie Ihre Protagonisten zu Beginn von „How I Met Your Mother“. Bietet dieser Lebensabschnitt die besten Geschichten?
Ja, das glaube ich in der Tat. Das ist eine Art Wendepunkt im Leben. Obwohl ich jetzt 47 Jahre alt bin, 20 Jahre älter als diese Charaktere, zieht mich dieser besondere Moment im Leben immer noch an. Es ist ein Alter, in dem man schon eine Weile erwachsen ist, man hat herausgefunden, wie die Welt funktioniert, aber hat seine Lebensgeschichte immer noch vor sich. Es ist so etwas wie der Rubikon des Erwachsenseins. Wenn du ihn überquerst, sind die Würfel gefallen. Und genau an diesem Punkt befindet sich Alice im Roman. Sie merkt, dass es die letzte Chance ist, sich neu zu definieren und eine neue Person zu werden. Sie muss ein Mensch werden, der sie nicht ist. Jemand, der sich konzentrieren kann, hart arbeiten, um für den Abschluss als Medizinerin zu lernen. Sie sieht dies als ihre letzte Chance. Ich mag diese Zeit im Leben sehr. Es ist nicht der Beginn des Endes, aber es ist das Ende des Beginns.
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Marshall, Lily, Ted, Robin und Barney (von links) – für nicht wenige Serienfans waren sie der lustigste „legen- warte kurz -därste“ TV-Freundeskreis seit „Friends“.
© Quelle: 20th Century Fox Entertainment
„Viele in meiner Generation waren verschreckt von ‚Zurück in die Zukunft‘“
Wären Sie gern noch mal 28?
Nein. Ich bin glücklich mit dem, wie mein Leben bislang verlaufen ist. Ich habe meine Frau kennengelernt, ich habe drei Kinder, die ich sehr liebe, ich habe einen Hund, den ich sehr mag. Ich fürchte, ich würde irgendetwas durcheinanderbringen, wenn ich es noch mal täte. Vielleicht habe ich schon zu viele Filme gesehen über Leute, die in der Zeit zurückreisen und etwas in ihrem Leben korrigieren konnten. Viele in meiner Generation waren verschreckt von „Zurück in die Zukunft“. Sie erinnern sich: Ändere ein kleines Detail deiner Vergangenheit und alles gerät durcheinander. Und ich bin glücklich, aus dieser Phase herauszusein, in der man nicht weiß, wie das Leben einmal wird.
„Freunde von Freunden“ spielt im Jahr 2015, „How I Met Your Mother“ direkt davor. Passen solche Geschichten besser in jene Zeit? Damals war Donald Trump noch nicht Präsident und viele hielten Wladimir Putin für einen Politiker auf Augenhöhe ...
Ja, seitdem ist eine Menge passiert. Ein Teil der Entscheidung war pragmatisch: Ich überlegte, dass Bücher eine sehr lange Vorlaufzeit haben von dem Zeitpunkt, an dem man eines beendet, bis zu jenem, an dem es wirklich in den Buchhandlungen steht. Ich realisierte sehr schnell, dass wenn ich schreibe „Alice wachte an jenem Morgen auf und checkte ihren Facebook-Account“ irgendetwas geschehen könnte zwischen jetzt und zwei Jahre von jetzt. Facebook könnte ersetzt worden sein. Das Internet verändert sich so schnell. Und deswegen spielt es in einer bestimmten Periode.
Ein Blick in die Vergangenheit ...
Einer meiner liebsten Autoren ist James Joyce und seine Art, wie er „Ulysses“ beschreibt: Wenn Dublin eines Tages verschwände, könnte man es rekonstruieren, indem man „Ulysses“ liest. Und ich überlegte: Lass mich ein Buch schreiben, mit dem man das Internet des Jahres 2015 rekonstruieren könnte. Eine perfekte Wahl, wie sich herausstellte, genau aus dem von Ihnen genannten Grund: Ich musste Trump nicht ein einziges Mal in dem Buch erwähnen. Was für mich herrlich war. Er ruinierte das Internet. Es war einmal sehr spaßig, aber dann tauchte Trump dort auf.
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Soziale Medien spielen in Ihrem Roman eine große Rolle. Wie wäre wohl „How I Met Your Mother“ verlaufen, wenn Portale wie Facebook oder Tinder damals schon ähnlich populär gewesen wären? Hätte Barney Stinson nur noch Tinder-Dates gemacht?
Das ist sehr interessant: Wir hatten damals gerade „How I Met Your Mother“ beendet und wurden gebeten, „How I Met Your Father“ zu entwickeln. Also machten wir eine Version mit Greta Gerwig in der Hauptrolle, aber aus irgendeinem Grund kam das nicht an. Also sagten sie zu uns: Könnt ihr das überarbeiten und es nächstes Jahr noch mal versuchen? Und an diesem Punkt fühlten Craig Thomas (Autorenpartner von Carter Bays, Anm. d. Red.) und ich, wir wollen einen Strich unter „How I Met Your Mother“ ziehen. Aber das weckte in meinem Kopf die Überlegung: Wie würde wohl eine gute Version von „How I Met Your Father“ aussehen? Natürlich gibt es die inzwischen, entwickelt von Isaac Aptaker und Elizabeth Berger, eine sehr lustige Show, an der ich gern teilhabe. Es war die Zeit, in der Dating-Apps auf den Markt kamen. Und wir erkannten: Oh, es gibt jetzt einen ganz neuen Weg des Datens. Es wäre interessant für „How I Met Your Father“, dies zu erkunden.
Wieso haben Sie diesen Gedanken nicht für diese Serie umgesetzt?
Ich hatte mit der Serie abgeschlossen und nahm deswegen einige der Ideen und übertrug sie in mein Buch. Ich will nicht sagen, dass es ein inoffizielles „How I Met Your Father“ ist – aber „Freunde von Freunden“ ist aus dieser Szene gewachsen.
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Buchcover von „Freunde von Freunden“, Carter Bays’ Debütroman.
© Quelle: Ullstein
Werden Sie eine Serie oder einen Film aus Ihrem Roman machen?
Ich hoffe es. Das ist tatsächlich gerade in Arbeit. Craig und ich stecken gerade mitten in der Entwicklung und freuen uns sehr darauf, das Ergebnis bald auf den Markt zu bringen.
Nun gibt es inzwischen „How I Met Your Father“ als Fernsehserie – inwieweit trägt sie Ihre Handschrift?
Craig und ich haben sehr spezielle Rahmenbedingungen aufgesetzt, als die Idee für solch eine Serie erstmals aufkam. Unter anderem war uns wichtig, nicht diejenigen zu sein, die dafür verantwortlich sind. Wir wollten, dass jemand anderes die Freiheit hat, seine eigene Geschichte zu erzählen, genauso wie wir zuvor die Chance hatten, unsere zu erzählen. Und das ist diesen beiden wunderbaren Autoren der Fernsehserie „This Is Us“ („Das ist Leben“) auch gelungen – in einer großartigen Kombination aus einer Anspielung auf „How I Met Your Mother“ und ihrer eigenen Geschichte, in ihrem eigenen Style, mit ihrem eigenen Humor. Wir waren hier und da involviert, aber es ist definitiv ihre Serie. Und wir sind mehr als alles andere große Fans.
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Jemand schrieb: „Freunde von Freunden“ ist wie eine Zehn-Gang-Dinner-Party, auf der Ihre offensten und lustigsten Freunde all ihre Geheimnisse teilen ...
Ich würde liebend gern zu solch einer Dinner-Party gehen. Das wäre großartig.
„In den Charakteren steckt viel von mir selbst“
Wie viele Ihrer Freunde stecken in Ihrem Buch?
Einige. Es sind aber sehr viel mehr in „How I Met Your Mother“. Darin stecken so viele Geschichten aus unserem wahren Leben und wir wurden ständig von Freunden dabei ertappt: Oh, ich habe gesehen, dass ihr die und die Geschichte ins Fernsehen gebracht habt, und Millionen von Zuschauern haben es gesehen. Aber bei meinem Roman war es genauso: Ich wollte so viele Dinge wie möglich, an denen mir etwas liegt, in diesem Roman unterbringen. Also füllte ich ihn mit Menschen, die ich mag, mit Musik, die ich mag, Filme ... Auf jeder Seite steckt etwas, das mich persönlich anspricht. Ich glaube, das macht Schreiben aus.
Also erfahren wir in Ihrem Buch eine Menge über Carter Bays ...
In den Charakteren steckt viel von mir selbst. Nehmen Sie Alice: Ihr Kampf damit, sich zu konzentrieren und ihr Telefon wegzulegen, ist mein Kampf. Ihr Versuch zu lernen ist mein Versuch zu schreiben. Der Roman ist ganz klar auch ein Buch über Schreibblockaden. Bill ist ein sehr erfolgreicher Entwickler einer App, die er verkauft hat. Er hatte sehr hart an etwas gearbeitet, sehr viel Geld damit verdient, und auf einmal nichts mehr zu tun. Das sind meine Erfahrungen nach „How I Met Your Mother“. Plötzlich endete die Serie und ich wusste nichts mehr mit mir anzufangen. Ich war damals in einer ähnlichen Situation wie Bill.
Es gibt eine weitere Parallele zwischen Buch und Serie: Beide spielen in New York. Sie selbst aber leben in Los Angeles. Können gute Geschichten nur in New York spielen?
Tatsächlich will ich gerade nach New York zurückziehen. Als ich das Buch begann, dachte ich: Oh Gott, ich möchte nicht schon wieder etwas schreiben, das in New York spielt. Die Stadt ist ein komplettes Klischee geworden. Aber mein erster Sommer in New York war eine Erfahrung, die mir die Augen geöffnet hat. Er erinnerte mich daran, wie exponiert gegenüber dem Rest der Welt man ist, wenn man in New York lebt. New York ist eine Stadt des Gehens, während L. A. eine Stadt des Fahrens ist. New York kreiert Geschichten. Menschen, die sich 20 Jahre lang nicht gesehen haben, laufen sich auf dem Gehweg in die Arme und daraus ergeben sich Geschichten. Jeder Tag in New York City ist wie der erste Akt eines Films. So sehr ich auch kein weiterer Autor sein will, der über New York schreibt – diese Stadt ist gut für Geschichten.
„New York definiert sich immer wieder neu“
Könnten Sie ein Buch über Los Angeles schreiben?
Darüber habe ich auch nachgedacht und würde es gern. Aber ich glaube, ich muss L. A. verlassen, um darüber schreiben zu können. Aus irgendeinem Grund scheint L. A. ein Ort zu sein, den bestimmte Autoren eingenommen haben, den Ton dafür gesetzt haben. New York definiert sich immer wieder neu und kann dadurch niemals vollständig beschrieben sein.
War es schwierig für Sie, einen 500-Seiten-Roman zu schreiben, wo Ihre bisherige Arbeit eher auf pointierte 22-minütige Episoden ausgelegt war?
Sicher, das ist anders. Aber ich habe jede Episode von „How I Met Your Mother“ immer als Kapitel einer größeren Geschichte betrachtet. Wir schauten immer von Staffel zu Staffel auf die Story, und wenn Sie die dann in einem Rutsch durchschauen, dauert das auch einige Stunden. Bei einer Serie bekommen Sie bei jeder Episode Feedback, weil sie ja im Fernsehen gezeigt wird. Es war eine interessante Veränderung, die ganze Story niederschreiben zu können, sie zu beenden, bevor irgendjemand sie lesen konnte. Mein Buch ist umfangreich, das stimmt, aber es ist ein Schnäppchen: Sie bekommen viele gute Geschichten für Ihr Geld. Das sind quasi drei Bücher zum Preis von einem. (lacht)
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Mit Craig Thomas verbindet Sie nicht nur ein gemeinsames Berufsleben, Sie haben auch eine Band zusammen, The Solids, von der der Titelsong zu „How I Met Your Mother“ stammt. Sind Ihre Auftritte auf der Bühne so etwas wie ein Ausgleich zur Arbeit im Hintergrund als Autor?
Ja, das ist seltsam. Ich halte mich ganz und gar nicht für einen Performer. Selbst wenn ich ein Essen mit Leuten habe, bin ich nicht derjenige, der ständig Geschichten erzählen muss. Ich habe sehr introvertierte Züge, aber ich mag es wirklich, auf der Bühne zu singen, und vor allem in einer Band auf der Bühne zu spielen. Potenzial für eine Karriere hat das nicht. Aber von Zeit zu Zeit macht das Spaß.
Es heißt, Sie und Thomas waren selbst Vorbilder für Ted und Marshall ...
Ja, die Serie basiert auf der Situation, als Craig, seine heutige Frau und ich zusammen in einem Apartment in New York lebten. Craig und ich schrieben damals für die „David Letterman Show“, und seine damalige Freundin zog bei uns ein. Wir fragten uns: Wie ist das, wenn zwei beste Freunde zusammenwohnen, einer ist Single, hat noch nicht die Liebe seines Lebens gefunden und ist ein bisschen einsam, aber der andere hat sie gefunden und sich niedergelassen? Wir wollten das Für und Wider beider Situationen zeigen. Daraus entstand „How I Met Your Mother“, basierend auf unseren Geschichten.
„Wir schrieben letztlich über uns selbst“
Also schreibt das Leben die besten Geschichten?
Ich unterrichte von Zeit zu Zeit Kurse in Schreiben fürs Fernsehen. Und das, was ich den Teilnehmern wirklich beibringen möchte, ist Folgendes: Wenn du eine Fernsehserie mit 100 oder 200 Folgen schreibst, dann sei dir ganz sicher, dass du 100 oder 200 Geschichten zu erzählen hast. Zu einem Date zu gehen, und einen kompletten Narren aus sich zu machen, davon hatte ich mindestens 50 Geschichten zu erzählen. Diese Welt kannten wir, darüber würden wir schreiben können. Das war unsere eigene Initialzündung. Also schrieben wir letztlich über uns selbst
Carter Bays
Erfolg mit einer legendären TV-Serie
Gemeinsam mit seinem Studienfreund Craig Thomas schuf Carter Bays ein Stück moderner Fernsehgeschichte: Ihre Serie „How I Met Your Mother“ gilt als eine der erfolgreichsten Sitcoms aller Zeiten, ausgezeichnet mit zehn Emmys. Der Architekt Ted Mosby erzählt seinen Kindern in den insgesamt 208 Folgen allerlei Erlebnisse, die dazu geführt haben, dass er ihre Mutter kennenlernte. Wie würde Seriencharakter Barney Stinson sagen? Le-gen-där! Im vergangenen Jahr stellte Bays seinen ersten Roman vor, der nun auch auf Deutsch erscheint: „Freunde von Freunden“ (Ullstein, 576 Seiten, 27,99 Euro). Die 28-jährige Alice Quick kommt darin kaum als Nanny über die Runden, sie wurde aus ihrer Wohnung geworfen und hadert mit dem Examen, um endlich Ärztin zu werden. Es geht in dem Debütroman um Alices Bruder, ihre leicht chaotische Mitbewohnerin Roxie – und jede Menge Ablenkung in der Welt der sozialen Medien. Und natürlich die Liebe. Carter Bays stammt aus Ohio, er wohnt in Los Angeles und ist doch fest verwurzelt in New York, wo er mehrfach länger gelebt hat. Dort begann nach dem Studium gemeinsam mit Thomas auch seine Fernsehkarriere – zunächst für den Sender MTV und die Talkshow von David Letterman. Am 15. Mai wird Bays in Berlin für eine Lesung zu Gast sein (19 Uhr, Buchhandlung Geistesblüten).
„Ja, ich war Ted Mosby“
Also sind in Wahrheit Sie Ted Mosby?
Ja, ich war Ted Mosby. Wir haben einige Gemeinsamkeiten. Er ist wie ich aus Ohio. Und das war tatsächlich lustig: Josh Radnor, der Ted in der Serie spielt, ist ebenfalls aus Ohio, aus der Gegend um Columbus. Wir hatten diese kleine Verbindung, das war schön. Er konnte direkt in diese Rolle springen, ohne lernen zu müssen, wie es ist, wenn man aus Ohio stammt. Das war hilfreich.
Gibt es da draußen etwa auch einen echten Barney Stinson, einen notorisch beziehungsunfähigen Frauenheld?
Es gibt einige davon. Ich meine, er war ein bisschen eine Zusammensetzung, aber ich hatte definitiv einen Freund, der immer sagte: Kennen Sie Carter? Irgendwie skizzierten wir die Figur des Barney, und sie wurde in dem Moment lebendig, als Neil Patrick Harris kam und sie spielte.
„How I Met Your Mother“ wird gern mit „Friends“ verglichen. Vor zwei Jahren gab es eine „Friends“-Reunion – können Sie sich das auch für Ihre Serie vorstellen?
Oh, ich weiß nicht. Es mag so etwas geben wie in der Form der „Friends“-Reunion: Es wäre toll, die Besetzung zusammenzubekommen, jeden wiederzusehen, zusammen abzuhängen. Leute fragen aber auch, ob wir eine zehnte Staffel drehen können. Aber ich glaube, wir haben damit abgeschlossen. Und das Allerwichtigste: Wir könnten niemals eine weitere Episode ohne Bob Saget machen (der Icherzähler in der Originalversion der Serie starb im vergangenen Jahr, Anm. d. Red.). Wir sind sehr traurig, dass wir ihn verloren haben. Als er sagte „Und so, Kinder, habe ich eure Mutter kennengelernt“ war das das Ende der Geschichte. Und das möchte ich auch so stehen lassen.
Haben Ihre Kinder jemals „How I Met Your Mother“ gesehen?
Bislang nicht, sie sind noch nicht ganz im richtigen Alter. Was meine Kinder angeht, bin ich ziemlich inkonsequent. Ich lasse meine älteste Tochter so ziemlich alles schauen, was sie will. Doch es ist eine Sache, etwas mit unangemessenem Inhalt zu sehen; aber eine ganz andere, etwas mit unangemessenem Inhalt zu sehen, das dein Vater geschrieben hat. Und so weit sind wir noch nicht. Aber ich freue mich auf den Tag, an dem sie sich das anschauen. Es ist etwas, auf das ich sehr stolz bin. Es ist ein Dokument meiner persönlichen Geschichte.