Die Welt von heute braucht mehr Stephen Kings

Stephen King bringt am Dienstag sein neues Buch raus: "Das Institut".

Stephen King bringt am Dienstag sein neues Buch raus: "Das Institut".

Stephen King ist ein Kämpfer. Er hat den Alkohol und das Kokain überlebt, einen schweren Unfall, angriffslustige Fans. Kein Real-Life-Horror hat den König der Gänsehaut je in die Blockade treiben können. Er schreibt und schreibt und schreibt: Jedes Jahr kommt mindestens ein Roman heraus, dick wie ein Ziegelstein, durch den sich seine Millionen zählende Fangemeinde dann ergeben frisst. In der Kürze liegt bei King äußerst selten die Würze.

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Außer wenn er twittert – vorzugsweise gegen Donald Trump, den er erst am Samstag im britischen „Guardian“ als „incompetent dumbbell“ (auf Deutsch: inkompetenter Blödmann) bezeichnet hat: „Mitglieder von Boris Johnsons Partei haben sich gegen seinen Irrsinn erhoben. Eine Schande, dass die Republikaner im Senat nicht diesen moralischen Mut besitzen“, twitterte King vorige Woche gegen Trumps durch nichts in ihrer Nibelungentreue erschütterbare politische Gefolgschaft.

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King, angesagt wie nie zuvor, ein literarischer Popstar und Klassiker zugleich, weiß wohl, dass sein Wort Gewicht und Einfluss hat. Und er gibt in seinen Erzählungen gern Beispiele für zivilen Mut: Sein aktueller Kinohit „Es – Kapitel 2“ erzählt die Geschichte, wie normale Menschen durch ihren Zusammenhalt ein unbesiegbar scheinendes, destruktives Großes besiegen können. Sein neuer Roman „Das Institut“ erzählt von einem Amerika, das Kinder einkerkert, missbraucht und tötet. Ganz klar ein Schuss vor den Bug eines Präsidenten, dem die Familie nicht heilig ist, der zur Abschreckung von Immigranten an der mexikanischen Grenze Kinder von ihren Eltern trennen ließ.

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Auch in „Das Institut“ überwindet eine Gemeinschaft der Guten das große Böse – eine nicht allzu subversive politische Botschaft Kings, auf dass die Welt am Ende wieder von Vernunft regiert werde. Und wer nicht zwischen den Zeilen lesen kann, dem sagt er via Twitter (am 2. September) auch gern direkt, wie der rassistische, sexistische, notorisch lügende Präsident „besiegt“ werden kann: „Du musst Trump nächstes Jahr abwählen, Amerika. Denn für Dummheit gibt es keine Heilung.“

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Wahlempfehlungen zu geben ist nicht eines Künstlers vornehmste Aufgabe. Aber wo Realpolitik derart clowneske, bizarre und weltbrandgefährliche Züge aufweist wie im Falle der aktuellen US-Regierung, wäre Schweigen Silber. Wo er recht hat, hat er recht, der King. Die Welt braucht viel mehr Kämpfer wie ihn.

Mehr lesen: So gut ist das neue Buch von Stephen King

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