Des Cowboys letztes Abenteuer: Clint Eastwood in „Cry Macho“

Der Job erweist sich für den alten Rodeoreiter als schwierig: Mike (Clint Eastwood, l.) und Rafo (Eduardo Minett) werden verfolgt. Szene aus „Cry Macho“.

Der Job erweist sich für den alten Rodeoreiter als schwierig: Mike (Clint Eastwood, l.) und Rafo (Eduardo Minett) werden verfolgt. Szene aus „Cry Macho“.

Er dreht und dreht und dreht. Inzwischen stattliche 91, hat Clint Eastwood seinem umfangreichen Alterswerk einen weiteren Eintrag hinzugefügt. Dabei nahm der in Westernrollen bekannt gewordene Star nicht nur auf dem Regiestuhl, sondern vor der Kamera auch mal wieder auf einem Pferd Platz.

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Er spielt den ehemaligen Rodeo-Reiter Mike Milo, der schon bessere Tage gesehen hat. Davon zeugen Zeitungsausschnitte, die bei ihm an der Wand hängen. Doch ein schwerer Reitunfall sowie der Verlust von Frau und Kind warfen ihn aus der Bahn. Hätte sich Großrancher Howard Polk (Dwight Yoakam) nicht um ihn gekümmert und ihm einen adäquaten Job gegeben, möchte man lieber gar nicht wissen, was aus Mike geworden wäre.

Rafos Mutter schickt dem Trio einen Verfolger hinterher

So kann er kaum ablehnen, als sein Ex-Arbeitgeber – wir schreiben das Jahr 1980 – einen Gefallen einfordert. Mike soll seinen Sohn Rafo (Eduardo Minett), der bei dessen Mutter in Mexiko angeblich misshandelt wird, zu ihm nach Texas bringen. Tatsächlich gelingt es Mike, den 13-Jährigen ausfindig zu machen und ihn zu überzeugen, mitzukommen. Aber so einfach, wie sie vorgab, will Leta (Fernanda Urrejola) ihren Sohn nicht ziehen lassen – und schickt einen ihrer Leute hinter dem von Rafos Kampfhahn Macho komplettierten Trio her.

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Auch sonst läuft natürlich nicht alles glatt. Dennoch mangelt es diesem Roadmovie etwas an Drive. Das liegt zum einen daran, dass der Verfolger eher eine Lachnummer ist denn ein ernst zu nehmender Gegner. Mal wird er vom 13-Jährigen ausgetrickst, mal vom Senior ausgeknockt, mal vom Gockel außer Gefecht gesetzt.

Eastwood witzelt über seine alten Machorollen

Zum anderen ist die Chemie zwischen dem betagten Mann und dem Jugendlichen von Anfang an eigentlich zu stimmig. Produktive Reibereien, von denen Roadmovies oft leben, sind hier Mangelware. Stattdessen fällt es Mike nicht allzu schwer, den halbstarken Rafo mental auf den rechten Weg führen. Unter anderem mit der Bemerkung, dass Machotum überschätzt sei – was man durchaus als augenzwinkernde Anspielung auf etliche von Eastwoods früheren Kinofiguren wie etwa den hartgesottenen Cop „Dirty Harry“ verstehen darf.

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Zudem lässt sich kaum kaschieren, dass der Mike-Part eigentlich für einen etwas jüngeren Schauspieler geschrieben wurde. Eastwood wirkt zwar keineswegs senil. Aber als Endsechziger, dem man eine solch heikle Rückholaktion vielleicht noch zutrauen würde, geht er einfach nicht mehr durch.

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Seine schönsten Momente hat der Film, wenn Eastwoods typischer trockener Humor aufblitzt. Und wenn die Fahrt im Mittelteil wegen einer Autopanne gänzlich ins Stocken gerät. Ausgerechnet in einem mexikanischen Wüstenkaff schaut es aus, als könnte Mike endlich völlig mit sich ins Reine kommen. Daran nicht unbeteiligt ist die verwitwete Kneipenwirtin Marta, die sich der Gestrandeten annimmt – und in deren Rolle Natalia Traven die Leinwand zum Leuchten bringt.

„Cry Macho“, Regie: Clint Eastwood, mit Clint Eastwood, Eduardo Minett, Natalie Traven, Dwight Yoakam, 104 Minuten, FSK 12

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