Clubbranche zu Lockerung: „2G plus mit Maskenpflicht wäre ein vergiftetes Geschenk“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/N7IMCMP3TW3MWZR4WOOYUG4F24.jpg)
Endlich wieder im Club tanzen, das wünschen sich viele. Bald ist es wieder möglich.
© Quelle: dpa
Hamburg. Am Mittwoch kamen Bund und Länder zusammen, um über die nächsten Schritte in der Corona-Pandemie zu beraten. In den Wochen soll es weitgehende Lockerungen der Corona-Regelungen geben. Auch Clubbesitzerinnen und -besitzer dürfen nach monatelanger Schließung aufatmen. Sie können ab dem 4. März unter 2G-plus-Bedingungen wieder ihre Türen für Feierwillige öffnen. In einem weiteren Schritt könnte es ab dem 20. März weitere Lockerungen geben.
Live-Komm-Vorstand: Auslastungsbegrenzung schwer umsetzbar
Die Branche reagiert zunächst erleichtert auf die Beschlüsse vom Mittwoch. „Wir begrüßen, dass die pauschale Schließung der Clubs vom Tisch ist“, sagt Steffen Kache, geschäftsführender Vorstand der Live-Musik-Kommission (Live Komm), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Mittwochabend.
Es gebe aber noch zwei störende Faktoren: Das sei zum einen die beschlossene maximale Auslastung von 60 Prozent. „Da müssen wir in Ruhe beraten, wie wir damit umgehen. Eigentlich ist es für die Clubs nicht möglich, unter einer Auslastung von 75 Prozent wirtschaftlich zu arbeiten“, führt Kache aus. Viel hält er von einer Kapazitätsbegrenzung ohnehin nicht: „Die Leute kommen schließlich trotzdem eng zusammen.“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/CZNDXUAX6BE4XBNYZEQOHPAWVU.jpg)
Geschäftsführender Live-Komm-Vorstand und Chef des Clubs Distillery in Leipzig, Steffen Kache.
© Quelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Verband will sich gegen Maskenpflicht einsetzen
Schwerer wiege aber eine mögliche Masken- und Abstandspflicht in den Clubs. „Das Tragen einer Maske oder das Abstandhalten ist vom Publikum nicht gewünscht. Das ist so gut wie nicht umsetzbar, auch wenn wir es wollten“, bekräftigt der Live-Komm-Vorstand.
Aus dem Beschlusspapier gehe allerdings nicht genau hervor, ob es eine allgemeine Maskenpflicht für die Clubs geben wird. „Wir warten jetzt darauf, was die Landesverordnungen sagen. Es ist ja letztlich die Frage, was von den Landesregierungen aus den Beschlüssen umgesetzt wird. Das ist ja das, was für uns entscheidend ist“, erklärt Kache. „2G plus in Clubs steht auch aus unserer Sicht nichts im Wege, dann aber ohne Maskenpflicht, sonst wäre das ein vergiftetes Geschenk. 2G plus sollte vollkommen ausreichend sein.“ Der Verband wolle sich in den nächsten Tagen dafür einsetzen, dass eine Maske nicht notwendig sei.
Der Live-Musik-Kommission-Verband der Musikspielstätten in Deutschland ist ein Bundesverband für Musikspielstätten und repräsentiert mehr als 650 Musikclubs und Festivals in über 100 Städten und Gemeinden. Die Mitglieder gehören nach Verbandsangaben zu den größten Anbietern lokaler Kulturveranstaltungen.