Börsenverein fordert Notfallfonds für Buchhandel

An der Scheibe eines Buchladens ist ein Plakat zum Lesefest “Leipzig liest” mit dem Zusatz “Trotzdem” angebracht. Doch wenn die Buchläden demnächst auch schließen müssen, kann das deren Existenzen bedrohen.

An der Scheibe eines Buchladens ist ein Plakat zum Lesefest “Leipzig liest” mit dem Zusatz “Trotzdem” angebracht. Doch wenn die Buchläden demnächst auch schließen müssen, kann das deren Existenzen bedrohen.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert eine Soforthilfe für die Buchbranche. Da die Bundesregierung und die Landesregierungen zur Eindämmung des Coronavirus umfassende Maßnahmen beschlossen haben und dadurch auch flächendeckende Schließungen von Buchhandlungen zu befürchten sind, haben nach Aussage des Börsenvereins Buchhandlungen, Verlage, Zwischenbuchhändler sowie Autorinnen und Autoren absehbar mit massiven wirtschaftlichen Einbußen zu rechnen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert daher eine schnelle und wirksame Unterstützung von der Politik.

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Schließungen von Buchläden können Existenzen bedrohen

“Die Buchbranche unterstützt solidarisch die von Bund und Ländern getroffenen Maßnahmen”, betont Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. “Ein gemeinsames und entschiedenes Vorgehen ist jetzt unumgänglich, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und damit die Gesundheit gerade der Schwächeren in der Gesellschaft zu schützen.” Allerdings seinen für die größtenteils Klein- und Kleinstunternehmen, aber auch für die wenigen größeren Unternehmen der Branche Schließungen allerdings kritisch bis existenzgefährdend.

“Wir benötigen deshalb effektive und unbürokratische Sofortmaßnahmen von staatlicher Seite. Wenn Buchhandlungen etwa für einen Monat keine Bücher mehr vor Ort verkaufen können, sind neben den Buchhandlungen auch die Verlage, deren Bücher dort nicht verkauft werden können, existenziell bedroht”, sagt Skipis weiter.

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Börsenverein: Bundesregierung muss unbürokratisch helfen

Zwar arbeiteten zahlreiche Buchhandlungen daran, online oder telefonisch bei ihnen bestellte Bücher per Fahrradkurier oder über andere Lieferdienste zustellen zu können. Das werde aber nicht ausreichen, um die finanziellen Einbußen auszugleichen.

Der Börsenverein hat sich daher mit der dringenden Bitte um Einrichtung eines Notfallfonds an die Bundesregierung gewandt, mit dem unbürokratisch und schnell Geld für die betroffenen Unternehmen und Selbstständigen bereitgestellt werden kann.

Versorgung mit Büchern und Schulbüchern weiter wichtig

Außerdem bittet der Verband die politisch Verantwortlichen, zu prüfen, wie sie die Buchbranche dabei unterstützen können, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Büchern auf lokaler Ebene zu gewährleisten, etwa durch gesundheitspolitisch vertretbare Ausnahmeregelungen. “Gerade wenn das öffentliche Leben so drastisch eingeschränkt ist, ist die Versorgung der Bürger und Bürgerinnen mit Büchern und damit ‘geistiger Nahrung’ elementar”, sagte Skipis.

So müsse angesichts der Schulschließungen die Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Schulbüchern und Unterrichtsmaterial sichergestellt werden. “Hier benötigen wir effektive Maßnahmen für den Buchhandel vor Ort, damit nicht nur große Online-Versender wie Amazon profitieren, was zu einer langfristigen Abwanderung von Kund*innen aus dem Buchhandel führen kann.”

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