Abschied oder Abrocken: Löst sich „die beste Band der Welt“ auf?

Gelungene Provokation oder der Anfang vom Ende: Die Ärzte (hier auf einem Foto von 2011) deuten ihre eigene Auflösung an. Das kann aber auch nur ein Spielchen sein.

Gelungene Provokation oder der Anfang vom Ende: Die Ärzte (hier auf einem Foto von 2011) deuten ihre eigene Auflösung an. Das kann aber auch nur ein Spielchen sein.

Berlin. Bela, Farin und Rod zusammen auf einer Bühne, das gab es seit Jahren so gut wie gar nicht mehr. Die letzten gemeinsamen Konzerte spielten Die Ärzte 2013. Wird es bald ganz vorbei sein? Löst sich das beliebte Berliner Spaßpunk-Trio auf? Oder hat sich die selbst ernannte „beste Band der Welt“ einen sehr gut funktionierenden PR-Gag ausgedacht - und will etwas ganz Anderes verkünden?

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„Manchmal ist es einfach Zeit zu gehn“, heißt es in einem Song, der auf der Ärzte-Internetseite zu hören ist. Zudem ist ein Wort mit acht Buchstaben zu erraten - und seit der Nacht zum Samstag ist klar: Die ersten beiden Buchstaben sind „A“ und „B“ - es könnte also auf „Abschied“ hinauslaufen.

Scrabbeln mit den Ärzten

Wer beim Ärzte-Scrabble das „A“ erraten hatte, bekam zur Belohnung einen 50-Sekunden-Songschnipsel mit teils dramatischer Musik: „Manchmal ist es einfach Zeit zu gehn. Doch wenn der Tag gekommen ist, sagt niemand Dir Bescheid. Ich weiß es fällt Dir schwer das einzusehn. Und traurig fragst Du mich, ist es denn wirklich schon soweit. Ich sage Dir, wir haben hell geleuchtet. Und vieles, was wir taten, hat Bestand. Man wird sich lange noch an uns erinnern. Du musst jetzt stark sein, hier nimm meine Hand.“

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Ein Blick in die Internetkommentare am Samstag zeigt jedoch: Kaum ein Fan glaubt, dass das populäre Trio sich auflöst. „Ich weiß nicht, was das Lösungswort sein wird, aber ich bin mir zu 200% sicher, dass sie nicht ihren Abschied verkünden. Nicht jetzt und nicht auf diese Art. Das wäre absolut untypisch für Die Ärzte“, schreibt etwa ein Nutzer namens Anti-Zombie.

„Am Ende kommt ein neues Lied“

Steffi meint: „Die Ärzte würden nie so was veranstalten, wenn sie Aufhören wollen. Ich meine und denke es heißt: Abrocken und bezieht sich auf dass 1te Konzert in Polen/Warschau.“ Hanna schreibt: „Also ich glaube, dass es sich um einen PR Gag handelt und am Ende des Countdowns kommt ein neues Lied.“

Die Fans müssen sich wohl noch einige Wochen bis zur Auflösung des Rätsels gedulden: Der Countdown für das Erraten des zweiten Buchstabens läuft - wie schon beim ersten Buchstaben - um Mitternacht auf Sonnabend(16.) ab. Wenn es so weiter geht, ist das Wort erst Ende März komplett.

Die „Miles & More Tour 2019“ startet im Mai

Fest steht: Am 16. Mai starten Die Ärzte in Warschau die „Miles & More 2019“-Europatour - mit Konzerten etwa in Prag, Zagreb, und Brüssel. In Deutschland, wo ihre oft langen Konzerte traditionell Zehntausende Fans anlocken und schnell ausverkauft sind, treten sie während der Tour nicht auf. Zumindest sind sie aber im Juni bei „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ zu sehen.

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Im vergangenen Jahr waren Gitarrist Farin Urlaub (55), Schlagzeuger Bela B (56) und Bassist Rodrigo Gonzalez (50) völlig überraschend bei einem Beatsteaks-Konzert in der Berliner Waldbühne aufgetaucht - für zwei Songs. Das letzte Album der Spaßpunker erschien 2013. Damals tourte das Trio unter dem Motto „Das Comeback ist noch nicht vorbei“. Ein Jahr zuvor hieß die Tournee „Das Ende ist noch nicht vorbei“.

„They’ve given me Schrott“

Ausgerechnet während des Buchstabenrätsels erschien nun am Freitag eine Dreifach-CD. Sie heißt mit Ärzte-typischen Humor „They've given me Schrott! – Die Outtakes“. Darauf zu hören sind alte Songs - „vom allerersten Kassettenrecorder-Demo "Der lustige Astronaut" (1978), über bislang nur auf Vinyl erhältliche Songs aus der Frühphase der Band“.

Das Trio weist ausdrücklich auf Mängel hin: „Bitte erwartet hier keine durchgängig hochwertige Audioqualität. Diese Raritäten sind zum Teil Kellerfunde auf Basis von alten Audiokassetten oder Vinylplatten, die aufwendig restauriert und neu gemastert wurden. Allerdings kann man aus einem Toaster kein Rennrad machen.“

Die Band war offiziell 1982 zur Zeit der „Neuen Deutschen Welle“ in Westberlin gegründet worden. 1988 löste sie sich schon wieder auf. 1993 dann kam das Comeback - in etwas anderer Besetzung. „Bela Farin Rod“, die immer noch jugendlichen Charme ausstrahlen, verfolgen seit langem auch nebenher schon Solo-Projekte. Farin Urlaub und Bela B haben jeweils mehrere eigene Alben herausgebracht, Rodrigo Gonzalez arbeitet als Komponist, Arrangeur und Produzent.

Von dpa/RND

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