Infektiologin: Neue Engpässe in deutschen Krankenhäusern möglich – Vorbereitung auf “neue Welle”

An Deutschlands Krankenhäusern steigt angesichts der zunehmenden Corona-Infektionen aus Expertenansicht die Gefahr von Engpässen.

An Deutschlands Krankenhäusern steigt angesichts der zunehmenden Corona-Infektionen aus Expertenansicht die Gefahr von Engpässen.

Berlin. An Deutschlands Krankenhäusern steigt angesichts der immer zahlreicheren Corona-Infektionen aus Expertenansicht die Gefahr von Engpässen. “Wir bereiten uns darauf vor – auf eine neue Welle an Patienten, die schwer erkrankt sind”, sagte die Leiterin der Abteilung Infektiologie des Uniklinikums Gießen, Susanne Herold, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag in Berlin. Derzeit würden 470 Covid-19-Patienten in Deutschland auf Intensivstationen behandelt. Die Ärzte erwarteten einen deutlichen Anstieg dieser Zahl.

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Nicht drängende Operationen erneut absagen?

Für die Kliniken gelte: Räume für neue Patienten müssten geschaffen werden. Vielleicht müssten elektive Operationen, also Eingriffe, die nicht so dringend sind, auch wieder abgesagt werden, sagte Herold. Spahn wies aber darauf hin, dass die Kapazitäten für Intensivbehandlungen regional besser gesteuert werden könnten als am Anfang der Pandemie. Elektive Eingriffe generell zu verschieben werde nicht nötig sein. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, bezifferte die Zahl der freien Intensivbetten in Deutschland auf 8500. Es gebe eine Notfallreserve von insgesamt 12.000 solcher Betten.

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RKI meldet mehr als 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
BERLIN, GERMANY - OCTOBER 08:  Lothar H. Wieler, President Robert Koch Institute (RKI) attends a press conference for the media over the current situation during the coronavirus pandemic on October 8, 2020 in Berlin, Germany. Germany has seen a steady rise in infection rates since August and local governments have responded with counter measures. (Photo by Christian Marquardt - Pool/Getty Images)

Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich angesichts der steigenden Corona-Neuinfektion besorgt gezeigt.

Herold nannte als allgemeine Erwartung in der Medizin, dass die Infektionszahlen insgesamt auch in der nächsten Zeit deutlich ansteigen. Allein bis Donnerstag war die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland sprunghaft auf mehr als 4000 binnen eines Tages in die Höhe gegangen.

Mehr Möglichkeiten, den Verlauf abzumildern

Unter anderem Gassen betonte zwar, dass die leichten Verläufe bei den Infektionen insgesamt überwiegen. Herold sagte angesichts der steigenden Gesamtzahlen aber auch, dass man sich auf eine neue Welle schwer erkrankter Patienten einstelle.

Herold erläutere ferner, dass im Vergleich zu Beginn der Pandemie mehrere wirksame Therapiemöglichkeiten hinzugekommen seien, die den Krankheitsverlauf abmildern könnten. Denn man wisse mehr über die Krankheit – etwa dass es auch zu Infektionen der Gefäße kommen könne. Also kämen nun auch verstärkt Gerinnungshemmer zum Einsatz. Herold nannte auch das Mittel Remdesivir als in Deutschland eingesetzte Therapie. Es war auch bei US-Präsident Donald Trump eingesetzt worden.

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RND/dpa

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