WHO kritisiert Uefa: Schnelle Verbreitung der Delta-Variante durch Zuschauer bei EM-Spielen

Die Spiele der Fußball-Europameisterschaft mit Zehntausenden Zuschauern tragen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer schnelleren Verbreitung der Delta-Variante des Corona-Erregers bei.

Die Spiele der Fußball-Europameisterschaft mit Zehntausenden Zuschauern tragen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer schnelleren Verbreitung der Delta-Variante des Corona-Erregers bei.

Kopenhagen, Genf. Die Spiele der Fußball-Europameisterschaft mit Zehntausenden Zuschauern tragen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer schnelleren Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus bei. „Ja natürlich, wir sind eindeutig besorgt“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag in Kopenhagen mit Blick auf das Turnier.

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Der Europadirektor warnte vor einer neuen Welle von Corona-Infektionen. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte Kluge, dass durch die Lockerungen der Beschränkungen in vielen Ländern und die vermehrte Reiseaktivität die Infektionsgefahr größer werde. Nach zehn Wochen Rückgang sei die Zahl der Infizierten in Europa in der vergangenen Woche wieder um zehn Prozent gestiegen.

WHO-Regionaldirektor Kluge: Verzögerungen bei der Impfung kosten Leben

Das geschehe vor dem Hintergrund einer weiteren Verbreitung der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde und als besonders ansteckend gilt. „Die Delta-Variante überholt sehr schnell die Alpha-Variante“, so Kluge. Bis August werde diese Form in der Europäischen Region dominant sein. Auch bis dahin werde die Bevölkerung noch nicht komplett geimpft sein. Daher sei die Gefahr einer neuen Welle gegeben. „Verzögerungen bei der Impfung kosten Leben“, so Kluge. „Je langsamer wir impfen, desto mehr Varianten werden auftauchen.“

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Er appellierte an alle Menschen, die nun Fußballspiele besuchen wollen oder eine Urlaubsreise planen, die Risiken genau abzuwägen und sich zu schützen. Der britische Regierung will bei den Halbfinalspielen am 6. und 7. Juli sowie beim Finale am 11. Juli, die alle im Londoner Wembley-Stadion stattfinden, jeweils mehr als 60.000 Zuschauer zulassen. Bei finnischen Fußballfans wurde nach dem Besuch der Europameisterschaft in Russland eine Covid-19-Infektion diagnostiziert. Auch schottische Fans, die sich in London aufhielten, steckten sich mit dem Erreger an.

Kritik auch von Bundessportminister Seehofer

Er könne sich nicht erklären, „warum die Uefa hier nicht einer Linie der Vernunft folgt“, sagte Seehofer. „Ein Sportverband sollte schon klar erklären: Wir wollen das nicht so, wir reduzieren die Zuschauerzahlen“, appellierte er an den europäischen Fußballverband. Er verwies auf ein EM-Spiel in München, bei dem er selbst vor Ort war. Dort seien 14.000 Zuschauer gewesen. Im Wembley-Stadion waren es am Dienstag 45.000. Wenn Menschen sehr dicht beieinander seien und Erfolge feierten mit Umarmungen, „ist vorgezeichnet, dass dies auch das Infektionsgeschehen befördert“, sagte er.

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„Absolut verantwortungslos“: Seehofer kritisiert Uefa wegen EM-Spielen scharf
 Horst Seehofer, Verfassungsschutzbericht DEU, Deutschland, Germany, Berlin, 15.06.2021 Horst Seehofer, Bundesinnenminister CSU, waehrend der Bundespressekonferenz zum Thema Vorstellung Verfassungsschutzbericht 2020 in Berlin. en: Horst Seehofer, Federal Minister of the Interior CSU, during the press call at the Federal Press Conference Bundespressekonferenz. of the presentation of the Verfassungsschutzbericht 2020 Germany on June 15, 2021 in Berlin, Germany. *** Horst Seehofer, Federal Minister of the Interior CSU, during the press call at the Federal Press Conference of the presentation of the Verfassungsschutzbericht 2020 Germany on June 15, 2021 in Berlin, Germany Horst Seehofer, Federal Minister of the Interior CSU, during the press c

Bundesinnenminister Horst Seehofer kritisiert den europäischen Fußballverband Uefa wegen der anstehenden EM-Spiele in London.

Auch in Deutschland breitet sich die Delta-Variante weiter aus. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Donnerstag in Berlin, er rechne damit, dass der Anteil dieser Mutation bei Corona-Neuinfektionen noch im Juli auf mehr als 70 oder 80 Prozent steige.

RND/epd/dpa

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