“Impfnationalismus”: WHO appelliert an Solidarität im Kampf gegen Corona

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), warnt in der Pandemie vor nationalem Denken.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), warnt in der Pandemie vor nationalem Denken.

© Quelle: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Weltweit ist die Suche nach einem wirksamen Corona-Impfstoff noch in vollem Gange, auch wenn einige Länder bereits erste Ergebnisse präsentieren. Dabei warnt die WHO jedoch vor einem Ressourcennationalismus. In der Pandemie brauche es eine gemeinsame und solidarische Lösung.

 

Genf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an alle Länder der Welt appelliert, mehr Geld in die gemeinsame Initiative Covax für die Entwicklung eines Impfstoffs zu investieren. “Wir müssen Covid-19-Nationalismus verhindern”, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. “Wir brauchen Solidarität für eine gemeinsame Lösung in der Covid-19-Pandemie.” Es nütze nichts, die ganze eigene Bevölkerung zu impfen, wenn in anderen Ländern besonders Bedürftige wie Pflegepersonal ungeschützt blieben.

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Bis Ende Juli hatten einige Dutzend Länder Interesse an einer Covax-Kooperation gezeigt. Das Programm umfasst zur Zeit neun Impfstoffkandidaten. Sobald ein Präparat sich als effektiv und sicher herausgestellt hat, sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen hergestellt werden. Damit sollen in allen Ländern weltweit Pflegekräfte und durch Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen geschützt werden – etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in den teilnehmenden Ländern.

Zahlreiche Länder investieren aber auch in meist heimische Impfstoff-Firmen und haben sich über Vorverträge größere Mengen gesichert, sollte die Firma einen erfolgreichen Impfstoff entwickeln. Deutschland gehört auch dazu.

RND/dpa

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