„Auf allen Ebenen“: Krieg in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf Afrika
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Der Krieg in der Ukraine hat laut der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union das Bewusstsein für die bestehende Coronavirus-Pandemie stark eingeschränkt.
© Quelle: Themba Hadebe/AP/dpa
Johannesburg. Die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union befürchtet, dass der Krieg in der Ukraine und die Russland-Sanktionen negative Auswirkungen auf Afrikas Corona-Bekämpfung haben werden. „Der Kontinent wird definitiv betroffen sein - auf allen Ebenen, daran habe ich keine Zweifel“, sagte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) am Donnerstag.
Das betreffe sowohl die Logistik für die Impfstoffe wie auch die Transportkosten. Zudem gerate das Bewusstsein für die Pandemie aus dem Fokus. „Der Krieg hat Covid eine Menge an Aufmerksamkeit gekostet, was bedauerlich ist“, meinte Nkengasong.
Dunkelziffer an Infizierten und Todesfällen dürfte in Afrika hoch sein
Der afrikanische Kontinent hat bislang knapp 700 Millionen Impfdosen erhalten. Allerdings sind derzeit nur knapp 13 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Zahl der Corona-Infektionen in Afrika sinkt momentan deutlich.
In ganz Afrika wurden vergangene Woche 249.000 Corona-Neuinfektionen und 640 Todesfälle gezählt - ein Rückgang bei den Todesfällen um 62 Prozent. „Wir sehen generell einen positiven Ausblick“, sagte Nkengasong. Die letzte Infektionswelle sei nun unter Kontrolle. „Die Frage stellt sich: Was tun wir, um das zu erhalten?“.
Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC 11,2 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen 249.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher liegen.
RND/dpa