Virologe Streeck rechnet mit zweiter und dritter Corona-Welle in Deutschland
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Professor Hendrik Streeck ist Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn.
© Quelle: Federico Gambarini/dpa
Die Zahlen der Neuinfizierten mit dem Coronavirus sind in Deutschland zurzeit rückläufig, zuletzt lag der R-Wert bei 0,66 und damit deutlich unter dem kritischen Wert von 1 (Stand: 10. Juli, 0 Uhr). Hendrik Streeck, Professor für Virologie an der Universität Bonn, sieht im Coronavirus jedoch weiterhin eine Gefahr und rechnet mit einer zweiten oder sogar dritten Infektionswelle in Deutschland, wie er in der ZDF-Talkshow Maybrit Illner am 9. Juli berichtete.
Laut Streeck müsse sich die Gesellschaft von dem Gedanken verabschieden, dass das Coronavirus komplett verschwinden werde: „Es ist da, es wird auch bleiben, es wird Teil von unserem Alltag werden und wir müssen anfangen, souverän damit umzugehen“, meint der Virologe im Gespräch.
Weitere Hotspot-Ausbrüche möglich
Wie bei allen anderen Coronaviren sei mit einer ständigen Zu- und Abnahme der Neuinfektionen zu rechnen, weswegen nun eine gewissen Souveränität im Umgang mit dem Corona-Alltag vorausgesetzt werden müsste. „Wir können nicht auf ein Allheilmittel, auf einen Impfstoff oder ein Medikament warten“, erklärte er. Es seien weitere Hotspot-Ausbrüche wie bei Tönnies zu erwarten.
Erneut plädierte Streeck außerdem für eine Einheit, um weltweit Infektionen einzudämmen - besonders in Hotspots.
Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität sind in Deutschland bislang mehr als 192.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Etwa 9.000 Menschen sind bislang gestorben (Stand 10. Juli).
RND/tmo