Virologe: Schutzwirkung erster Corona-Impfstoffe unerwartet groß
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Drei der Covid-19-Impfstoff-Kandidaten erzielen eine Schutzwirkung von bis zu 95 Prozent.
© Quelle: imago images/Laci Perenyi
Bremen. Der Leiter des Laboratoriums für Virusforschung an der Universität Bremen, Andreas Dotzauer, hält das Potenzial der ersten Impfstoff-Kandidaten gegen das Covid-19-Virus für unerwartet groß. Ein Impfschutz von bis zu 95 Prozent sei „verdammt hoch, damit hat niemand gerechnet. Und das übertrifft alle Erwartungen“, sagte Dotzauer dem in Bremen erscheinenden „Weser-Kurier“ (Sonntagausgabe).
Bei der Grippeimpfung sei die Schutzwirkung mit durchschnittlich rund 40 Prozent deutlich niedriger. Aber selbst dieser Wert beeinflusse den Verlauf einer Grippewelle positiv. „Dazu gibt es sehr beeindruckende Zahlen: Von Geimpften müssen 37 Prozent weniger ins Krankenhaus und mehr als 80 Prozent intensivmedizinische Fälle werden verhindert“, sagte Dotzauer. Lege man den von den Herstellern der Corona-Impfstoffe angegebene Schutz zugrunde, sei die zu erwartende Wirkung auf das Pandemiegeschehen „noch einmal deutlich effektiver“ als bei der Grippeimpfung.
Drei Impfstoffe kurz vor der Zulassung
In der EU und den USA stehen derzeit drei Impfstoff-Kandidaten vor einer möglichen Zulassung. Der US-Pharmakonzern Pfizer und das deutsche Biotechnologie-Unternehmen Biontech haben für ihren gemeinsam entwickelten Impfstoff eine Schutzwirkung von rund 95 Prozent angegeben, ebenso der US-Konzern Moderna für sein Präparat. Ein vom Pharamahersteller AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelter Covid-19-Impfstoff soll nach eigenen Angaben eine Wirksamkeit von 70 Prozent haben.
RND/epd