Stiftung Warentest rät von CBD-Produkten ab – keines der Mittel im Test sei sicher

CBD-Öl ist momentan in Mode.

CBD-Öl ist momentan in Mode.

Die Produkte versprechen viel: „Allgemeine Unterstützung des Wohlbefindens“, „innere Balance“ oder sogar „Lebensfreude“. Damit werben einige der Cannabidiol-Produkte, kurz CBD, die Stiftung Warentest für ihre aktuelle Ausgabe getestet hat. Jedoch, das Fazit der Experten ernüchtert: Für die Versprechen fehlten Belege. Auch auf Nachfrage habe keiner der Anbieter Studien als Belege zur Verfügung gestellt.

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„Bei uns boomt vor allem der Onlinehandel mit CBD-Öl“, heißt es im Artikel. 17 Produkte haben die Tester untersucht. Dazu zählen 14 Öle oder Kapseln zum Einnehmen, zwei Aromaöle und ein Verdampfer. Ein Ziel von Stiftung Warentest: herauszufinden, ob die CBD-Produkte eine positive Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Außerdem haben die Tester bestimmt, wie viel THC und CBD jeweils in den Ölen, Kapseln und dem Verdampfer enthalten sind.

Vier Produkte enthalten zu viel THC

THC und CBD sind beides Stoffe, die aus der Hanfpflanze gewonnen werden. Vier der Präparate enthielten erhöhte Mengen an Tetrahydrocannabinol, kurz THC. So heißt der psychogene Stoff der Hanfpflanze, den manche Menschen zum Beispiel rauchen, um sich zu berauschen. Wegen der erhöhten Menge seien bei den getesteten Tropfen von „Canobo Pur Cannabisöl mit 2,75 % CBD“ und „Duowell Bio CBD 5% Vollextrakt in Hanföl“ sowie bei den Kapseln von „Hempamed CBD Softgel Kapseln 5 Milligramm“ und „Natcan Nature Elements Vollspektrum Hemp Caps 25 mg“ Effekte wie verminderte Reaktionsfähigkeit nicht auszuschließen. Zwei der 17 getesteten Produkte enthalten weniger CBD als auf der Packung angegeben. Dazu zählen ebenfalls die Kapseln von Hempamed.

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Alle getesteten Produkte enthalten laut den Experten auch THC, meist aber nur in Spuren. Hier fallen die Kapseln von Natcan aber besonders aus der Reihe. Sie enthielten zehnmal mehr THC als empfohlen.

Wechselwirkungen von CBD mit Medikamenten

Im Gegensatz zu THC macht CBD nicht high, erklärt Stiftung Warentest. Sie könnten aber wie Arzneimittel wirken. „CBD beeinflusst auf komplexe Weise verschiedene Nervenbotenstoffe und Körperfunktionen“, wird die Pharmazeutin Dr. Birgit Schindler im Artikel zitiert. Das Mittel könne eine Überregung von Nerven verhindern. CBD könne aber ebenso reizbar machen.

CBD-Extrakt: Cannabis als Schmerzmittel?

Cannabidiol, kurz CBD, ist Bestandteil der Hanfpflanze, das im Gegensatz zu THC kaum psychoaktiv ist und nicht „high“ macht.

Wie sich eine dauerhafte Anwendung von CBD-Produkten auf die inneren Organe auswirkt, sei noch unklar, genauso wie etwaige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. „Aus diesen Gründen halten wir keines der geprüften CBD-Mittel für sicher“, schreiben die Experten.

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Hinweise auf therapeutisches Potenzial

Das Vorkommen von Schadstoffen wie Pestiziden, Arsen, Quecksilber, Blei oder Nickel untersuchte Stiftung Warentest ebenfalls. Ihr Fazit: „Alle waren unauffällig.“ Auch waren alle Produkte nicht oder nur gering mit Mineralölbestandteilen belastet – und zwar in einer Menge, die gesundheitlich unbedenklich sei.

Laut Pharmazeutin Schindler gebe es Hinweise auf ein mögliches therapeutisches Potenzial von CBD, zum Beispiel bei Angststörungen. Studien, die methodisch überzeugten, existierten laut den Experten von Stiftung Warentest aber noch nicht.

Umso erstaunlicher, dass die Produkte meist hochpreisig sind. Zwischen 17,40 Euro und 78,50 Euro zahlt man für 10 Milliliter der CBD-Öle im Test. Laut den Experten haben Behörden CBD-Öl und -kapseln bisher weder als legal noch als verboten eingestuft. „Zum Verzehr geeignete CBD-Produkte befinden sich rechtlich in einer Grauzone“, steht im Artikel. Ende 2020 habe die EU mitgeteilt, CBD könne als Lebensmittel definiert werden. Hersteller würden bereits Zulassungsanträge eingereicht haben. „Ob sie genehmigt werden, ist offen“, schreibt Stiftung Warentest.

RND

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