RKI registriert 20.200 neue Corona-Infektionen in Deutschland an einem Tag
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Der Schriftzug des Robert-Koch-Instituts am Hauptsitz der Behörde in Berlin.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/
Berlin. Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert-Koch-Institut (RKI) 20.200 neue Corona-Infektionen übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor. Der Höchststand war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 17.767 gelegen.
Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 321 neue Todesfälle. Der bisherige Höchstwert von 598 Toten war ebenfalls am Freitag erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 21.787.
Insgesamt zählt das Robert-Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.320.716 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 13.12., 0 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 967.900 Menschen inzwischen genesen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,11 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Der täglich vom RKI errechnete R-Wert bezeichnet die effektive Reproduktionszahl. Sie ist Ausdruck des Gleichgewichts zwischen dem infektionsvermeidenden Verhalten der Bevölkerung und der Infektiosität des Virus selbst. Der Schätzwert bezieht sich auf die Lage von vor etwa eineinhalb Wochen. Um exponentielles Wachstum zu vermeiden, sollte sich der Wert stabil unterhalb der kritischen Grenze von eins bewegen.
Bei der Beurteilung der Maßnahmen kommt es auch auf Kapazitäten von Intensivbetten, Geräten und Personal an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) erfasste zuletzt 4.491 Corona-Patienten, die in 1.290 Krankenhäusern in Deutschland intensivmedizinisch behandelt werden müssen. 57 Prozent der Corona-Intensivpatienten müssen künstlich beatmet werden. Zudem verzeichnete die Divi 22.156 belegte Intensivbetten. 4.886 Betten sind noch frei.
Das muss bei der Beurteilung der Infektionslage beachtet werden
Am 11. November hat das RKI seine Empfehlungen der Testkriterien geändert. Das bedeutet, es sollen nur noch Menschen mit schwerer, coronatypischer Symptomatik sowie Kontaktpersonen von Covid-19-Patienten getestet werden. Dadurch könnte die Corona-Dunkelziffer steigen, weil Infizierte mit milden Symptomen nicht mehr erfasst werden.
Seit Beginn der Pandemie ist die Zahl der Corona-Tests kontinuierlich gestiegen. Bis Anfang September wurden in Deutschland mehr als 13,4 Millionen Tests durchgeführt. Mit der neuen Teststrategie nimmt die Anzahl wieder ab. In der ersten Novemberwoche waren es circa 1,6 Millionen Corona-Tests, Mitte November rund 1,3 Millionen.
Auch die Positivenrate spielt bei der Beurteilung des Infektionsgeschehens in Deutschland eine Rolle. Diese Kennzahl gibt an, wie viele der durchgeführten Corona-Tests tatsächlich positiv sind. Steigt die Positivenrate, ist das ein Hinweis darauf, dass das Infektionsgeschehen zunehmen könnte.
Jeden Mittwoch veröffentlicht das RKI die neu errechnete Positivenrate in seinem Situationsbericht. Seit Anfang September steigt die Quote an: Waren in der 37. Kalenderwoche (7. bis 13. September) noch 0,86 Prozent der Tests positiv, sind es nach der geänderten Teststrategie Mitte November neun Prozent gewesen. In der 47. Kalenderwoche (16. bis 22. November) waren es 9,4 Prozent.
Positiver Corona-Test sagt nichts über Infektiosität aus
Fällt ein Corona-Tests positiv aus, bedeutet das, dass sich die Getesteten mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Es heißt aber nicht, dass sie auch infektiös sind und andere anstecken können. Die Höhe des Ansteckungsrisikos hängt von der Virusmenge ab.
Die Viruskonzentration beschreibt der sogenannte Ct-Wert. Je höher diese Kennzahl ist, desto niedriger ist die Viruskonzentration und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass die Infizierten andere Menschen anstecken können. Das RKI weist darauf hin, dass der Ct-Wert je nach Probennahme und Testverfahren variieren kann.
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RND/dpa