Norwegen: Zwei Todesfälle durch Blutgerinnsel nach Impfung mit Astrazeneca
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Die Behörden untersuchen nun, ob der Tod der beiden Personen mit der Impfung mit Astrazeneca zusammenhängt.
© Quelle: imago images/Antonio Balasco
Zwei Menschen sind am Sonntag in Norwegen an Blutgerinnseln gestorben, nachdem sie eine Corona-Impfung mit Astrazeneca erhalten hatten. Das teilte die norwegische Arzneimittelbehörde Legemiddelverket am Sonntagabend mit. Damit sind in Oslo bereits drei Menschen auf ähnliche Weise gestorben, auch ein Todesfall in der Gemeinde Tynset wird untersucht.
Laut der Mitteilung der Arzneimittelbehörde wird ein Zusammenhang mit der Astrazeneca-Impfung nicht ausgeschlossen. Insgesamt wurden im Universitätskrankenhaus Rikshospitalet von Oslo fünf Patienten mit Blutgerinnseln, Blutungen und einem Mangel an Blutplättchen behandelt. Zwei der Personen seien nun gestorben. Eine zusätzliche Person starb schon unter der Woche. Alle Patienten wurden vorher mit Astrazeneca geimpft.
Fünf Patienten mit Blutgerinnseln sind unter 55 Jahre alt
Wie der medizinische Leiter der Arzneimittelbehörde, Steinar Madsen, der Tageszeitung „Dagbladet“ sagte, seien unter den fünf Patienten mehrere Mitarbeiter des Gesundheitssektors. Alle fünf seien jünger als 55 Jahre.
Man werde nun eng mit der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zusammenarbeiten, um herauszufinden, ob die Todesfälle im Zusammenhang mit der Astrazeneca-Impfung stünden, heißt es in der Mitteilung. Die beiden Patienten seien an die EMA und an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet worden. Die norwegische Arzneimittelbehörde schreibt, dass die Nebenwirkungen mit Blutgerinnseln, Blutungen und einem Mangel an Blutplättchen bisher ausschließlich bei Menschen aufgetreten seien, die mit Astrazeneca geimpft wurden – bei anderen Impfungen gegen Corona seien derartige Fälle nicht dokumentiert worden.
Norwegen pausiert Astrazeneca-Impfungen
Norwegen hat genau wie viele andere Länder in Europa in dieser Woche vorerst aufgehört, mit Astrazeneca zu impfen. Auch wenn grundsätzlich eine Genehmigung vorliege, wolle man die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten, hieß es. Deutschland hat nach einer kurzen Pause am Freitag wieder damit begonnen, auch Astrazeneca zu verimpfen.
RND/msk