Neue Studie: Durch Sprechen verbreitete Coronaviren bleiben rund zwölf Minuten in der Luft

Laut einer Studie verbleiben beim Sprechen erzeugte Tröpfchen minutenlang in der Luft.

Laut einer Studie verbleiben beim Sprechen erzeugte Tröpfchen minutenlang in der Luft.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Viren über Tröpfchen übertragen werden können, die durch Husten oder Niesen erzeugt werden. Weniger bekannt ist jedoch, dass selbst normales Sprechen tausende Tröpfchen erzeugt, die weitaus länger in der Luft bleiben als bisher angenommen – mehr als zehn Minuten, wie eine aktuelle Studie vom 13. Mai 2020 im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America” (PNAS) zeigt. Demnach macht sogar die Lautstärke beim Sprechen einen Unterschied.

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Tröpfchen bleiben rund zwölf Minuten in der Luft

Um die „Sprachtröpfchen” sichtbar zu machen und zählen zu können, verwendeten die Forscher des National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) Laserlicht. In einem geschlossenen Raum wiederholte ein Proband für 25 Sekunden immer wieder die Worte „stay healthy” (bleib gesund). Das Ergebnis: Die Tröpfchen blieben im Durchschnitt zwölf Minuten lang in der Luft.

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Lautstärke entscheidet über Tröpfchenanzahl

Die Experten schätzen, dass eine Minute lautes Sprechen mindestens 1000 virusbelastete Tröpfchen erzeugt, die länger als acht Minuten in der Luft bleiben – bei einer Konzentration, wie es beim Coronavirus Sars-CoV-2 der Fall ist. Die Lautstärke beim Sprechen macht einen Unterschied, wie viele Tröpfchen in die Luft gelangen. Bereits im April 2020 veröffentlichten dieselben Forscher eine Untersuchung, dass Sprechen in geringer Lautstärke weniger Tröpfchen erzeugt.

Aerosole: Übertragung wird unterschätzt

Solche Studien zeigen anschaulich, dass Krankheiten wie Covid-19 auf engstem Raum übertragen werden können und dass die Ansteckungsgefahr durch Sprechen ein Grund für die rasante Verbreitung des Coronavirus sein könnte. Außerdem erklären sie, warum das Tragen von Masken sinnvoll ist.

Auch in Deutschland machen Wissenschaftler auf die Gefahr der Übertragung über die Luft, durch Aerosole, aufmerksam. So erklärte der Virologe Christian Drosten kürzlich in seinem NDR-Podcast, er fürchte, dass dieser Übertragungsweg unterschätzt werde. Deshalb beobachte er Lockerungsmaßnahmen wie Restaurantöffnungen äußerst kritisch.

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