Waschmaschine, Backofen oder Mikrowelle? So lassen sich Masken reinigen
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Selbstgenähte Baumwoll-Masken kann man bereits bei 60 Grad in der Waschmaschine reinigen.
© Quelle: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralb
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, herrscht in allen Bundesländer in Teilen des öffentlichen Raumes eine Maskenpflicht. Das heißt es: Maske auf beim Einkaufen oder in Bus und Bahn. Gemeint sind damit Alltagsmasken, die aus Stoff gefertigt sind und Mund sowie Nase möglichst dicht umschließen. Viele Menschen haben sich für den privaten Gebrauch deshalb Mund-Nasen-Schutz-Masken (MNS) oder die Atemschutzmasken „Filtering Face Piece“ (FFP) zugelegt. Auch Masken aus Baumwolle werden selbst genäht oder gekauft.
Vielen stellt sich nun die Frage, ob man solche Masken mehrmals verwenden kann. Wie lassen sich Schutzmasken waschen und was muss man beim Reinigen beachten? Hier finden Sie Informationen rund um das Wiederverwenden von Schutzmasken.
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© Quelle: RND/Mario Sadlau
Schutzmasken in Backofen oder Mikrowelle sterilisieren
Generell sollte man medizinische Masken nur im Notfall wiederverwenden. Sie sind in der Regel für den einmaligen Gebrauch bestimmt, so das Robert-Koch-Institut (RKI). Von der Desinfektion im privaten Gebrauch rät das Robert-Koch-Institut deshalb ab. Die Masken dürfen nach der Desinfektion oder Sterilisation nicht beschädigt sein, um ihren Schutz nicht zu verlieren. Immer häufiger liest man aber von Tricks wie solchen, seine privaten Masken in der Mikrowelle oder im Backofen sterilisieren zu können. Aber ist das wirklich effektiv?
Virologe Christian Drosten von der Charité in Berlin hält die Idee zumindest für plausibel, wie er in seinem NDR-Podcast verrät. 70 Grad im Backofen würden schon ausreichen, um die Viren in einer durchfeuchteten Maske abzutöten. Ebensolche Temperaturen halten auch Zellulose-Stoffe in einer MNS-Maske aus. FFP-Masken kann man hingegen im Backofen nicht sterilisieren. Sie enthalten einen Kunststoff-Filter, der bei hohen Temperaturen schmilzt und nicht auswechselbar ist.
Nur wenn das Material das aushält, lassen sich Schutzmasken also auch durch eine Runde im warmen Ofen sterilisieren. Doch Vorsicht bei der Reinigung in der Mikrowelle: Masken mit Drahtbügeln gehören dort auf gar keinen Fall hinein – hier droht Brandgefahr.
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Welche Masken gibt es, wen schützen sie und was sollte man beim Tragen von selbstgenähten Masken beachten?
© Quelle: RND
Schutzmasken aus Stoff in Waschmaschine oder per Hand reinigen
Stoffmasken aus Baumwolle, die heutzutage oft selbst genäht werden und inzwischen auch in vielen Schneidereien und Kiosken erhältlich sind, oder privat verteilt werden, kann man zur Reinigung in die Waschmaschine stecken. Drosten empfiehlt dafür eine 60-Grad-Wäsche, um die Viren abzutöten. Noch besser lassen sich Schutzmasken aus Stoff aber bei 90 Grad Celsius von Keimen befreien. Alternativ wird von Virologen geraten, die Masken bei entsprechend hohen Temperaturen zu bügeln.
Wer nicht immer gleich die Waschmaschine anwerfen möchte, lässt entsprechend heißes Wasser mit etwas Waschmittel ins Waschbecken oder in einen geeigneten Behälter. Um sich bei der Handwäsche nicht die Finger zu verbrühen, sollte man sich mit einem langen Gegenstand behelfen und die Maske damit im Wasser hin und her wenden. Ist der Mund-Nasen-Schutz ausreichend abgekühlt, wringt man die Stoffmaske noch einmal ordentlich per Hand durch und hängt sie zum Trocknen auf.
Apropos Hände: Vor dem Aufsetzen sollte man diese gründlich waschen, damit die Maske sauber bleibt. Nach dem Absetzen ebenfalls – denn an der Außenseite des Gesichtsschutzes könnten sich Erreger tummeln.
Trotz Maske an alle Regeln halten
Der Begriff Alltagsmaske kommt nicht von ungefähr. Diese Masken sind ein Behelf und genügen in aller Regel nicht den Normen und Anforderungen, die etwa an einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz gestellt werden. Auch mit (selbstgenähten) Masken sollte man die Abstandsregeln einhalten und richtig husten und niesen. Also: von anderen weggedreht und in die Armbeuge hinein.
Doch die Maske hilft auch: Sie ist ein sichtbares Signal an andere, dass man angesichts des Coronavirus achtsam ist. Zudem soll sie Tröpfchen abfangen, die man beim Sprechen oder Lachen ausstößt – und damit andere in einem gewissen Maß vor Ansteckung schützen, falls man Sars-CoV-2 in sich trägt. Auch als Träger schützt man sich ein Stück weit: So kann die Maske zum Beispiel verhindern, dass man sich mit verschmutzten Händen an Nase oder Mund fasst und dadurch möglicherweise Erreger in den Körper gelangen.
RND/mit dpa