Gesundheitssystem im Libanon steht laut WHO kurz vor Kollaps

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), informiert bei einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Situation bezüglich des Coronavirus.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), informiert bei einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Situation bezüglich des Coronavirus.

Beirut. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation hat vor einer Gesundheitskrise im Libanon gewarnt. Besonders problematisch sei, dass immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Krankenhäusern das von einer schweren Wirtschaftskrise gebeutelte Land verlassen, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Beirut. Berichten zufolge seien Tausende ins Ausland gegangen. „Krankenschwestern gehen, Ärzte gehen“, sagte Tedros. „Die Auswirkungen werden viele Jahre anhalten.“ Dazu komme die Corona-Pandemie. Die Situation sei sehr ernst.

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Im Libanon leben neben fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern eine Million syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Die Regale der Apotheken im Land sind seit Monaten leer gefegt, einerseits wegen Panikkäufen, aber auch weil Lieferanten Medikamente zurückhielten, in der Hoffnung, sie später teurer verkaufen zu können.

Kein Diesel für Notstromgeneratoren

Arzneimittelengpässe bedrohen Zehntausende, darunter Krebspatientinnen und -patienten. Krankenhäuser haben kein Diesel für ihre Notstromgeneratoren mehr. Beatmungsgeräte können bisweilen nur tageweise eingesetzt werden, weil die unter Devisenknappheit leidende Regierung Schwierigkeiten hat, Zubehör zu besorgen. WHO-Chef Tedros sagte: „Ich weiß nicht, ob es noch irgendein Land gibt, das in einer solch wirklich schrecklichen Lage steckt.“

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Der WHO-Direktor für den Libanon, Iman Shankiti, sagte, seine Organisation habe geholfen, Krebsmedikamente zu beschaffen und Treibstoff für einige Krankenhäuser für die kommenden zwei Monate zu besorgen. „Aber das ist nur ein Pflaster, wie wir das nennen, um sicherzustellen, dass der Dienst weiterläuft“, sagte Shankiti. Die Vereinten Nationen könnten kein Gesundheitssystem ersetzen.

RND/AP

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