Wissenschaftliche Analyse

Bilanz nach einem Jahr: Corona-Impfstoffe haben 20 Millionen Menschen das Leben gerettet

Eine Krankenschwester verabreicht bei einer Impfaktion in der Zentrale des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Rheinland-Pfalz eine Dosis des Impfstoffs von Biontech/Pfizer.

Eine Krankenschwester verabreicht bei einer Impfaktion in der Zentrale des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Rheinland-Pfalz eine Dosis des Impfstoffs von Biontech/Pfizer.

London. Die Corona-Impfungen haben in ihrem ersten Jahr einer aktuellen Modellierung zufolge weltweit fast 20 Millionen Covid-19-Tote verhindert. Damit sei die Zahl der ohne Impfungen erwarteten Todesfälle mehr als halbiert worden, schreiben Forschende des Londoner Imperial College in einem in dieser Woche veröffentlichten Beitrag im Fachmagazin „Lancet Infectious Diseases“.

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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten für das erste Jahr der Impfungen, das am 8. Dezember 2020 begann, die verabreichten Impfungen in 185 Ländern und Regionen und setzten diese in Zusammenhang mit den jeweils verzeichneten Todesfällen. Wo diese nicht verlässlich gezählt wurden, griffen sie auf Daten zur Übersterblichkeit sowie Schätzungen zurück.

Je weniger Impfungen, desto mehr Tote

Daher kommen sie insgesamt auf höhere mögliche Todeszahlen als die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zudem betrachteten sie nicht nur die vermiedenen Todesfälle durch direkte Impfungen, sondern rechneten auch ein, dass sich in der Nähe von Geimpften weniger Menschen ansteckten.

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Ohne Impfungen wären den mathematischen Modellierungen zufolge 31,4 Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu erwarten gewesen. 19,8 Millionen davon seien durch die Impfungen vermieden worden - 12,2 Millionen davon in Ländern mit hohem oder mittlerem Einkommen. Daran zeige sich die ungerechte Verteilung der Impfstoffe, heißt es in der Studie. In vielen Ländern des globalen Südens sind die Impfquoten nach wie vor deutlich niedriger als etwa in Europa.

Impfziel der WHO hätte weitere Leben gerettet

Weitere knapp 600.000 Todesfälle hätten verhindert werden können, wenn das Ziel der WHO erreicht worden wäre, bis Ende 2021 40 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona zu impfen. Dieses wurde jedoch deutlich verfehlt.

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Long Covid betrifft alle Altersgruppen. Selbst Kinder und Jugendliche können langanhaltende Symptome entwickeln – wohl aber seltener als Erwachsene.

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„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Millionen von Leben gerettet worden sind, dadurch dass Impfstoffe unabhängig vom individuellen Wohlstand verfügbar gemacht wurden“, sagte der führende Autor der Studie, Oliver Watson vom Imperial College London. „Es hätte jedoch mehr getan werden können.“ Wäre das Ziel der WHO erreicht worden, hätte rund einer von fünf Corona-Todesfällen in ärmeren Ländern verhindert werden können, so der Forscher.

RND/dpa

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