6,5 Millionen Impfdosen weniger: Ausfall bei Johnson & Johnson trifft Deutschland

Ampullen mit Dosen des Corona-Impfstoffes des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson liegen in einem Behälter.

Ampullen mit Dosen des Corona-Impfstoffes des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson liegen in einem Behälter.

Wegen möglicher Verunreinigungen sind laut der US-Arzneimittelbehörde FDA „mehrere Ladungen“ des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson vernichtet worden. US-Medien, darunter die „New York Times“ und CNN, berichten übereinstimmend von rund 60 Millionen Dosen. Das hat auch Auswirkungen auf Europa – und damit auf die Covid-19-Impfkampagne in Deutschland. Das Bundesgesundheitsministerium plant mit 6,5 Millionen weniger Impfdosen des Pharmakonzerns.

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Die FDA hatte zuvor bei der Überprüfung einer Produktionsstätte des US-Konzerns zahlreiche Mängel entdeckt und den dort hergestellten Impfstoff nur zum Teil freigegeben. Mehrere Ladungen seien unter anderem wegen möglicher Verunreinigung nicht mehr benutzbar, weitere Ladungen würden noch untersucht, teilte die Behörde am Freitag mit. US-Medien berichteten, dass rund 10 Millionen Impfdosen freigegeben wurden und rund 60 Millionen entsorgt werden müssten. Die Fabrik sei noch nicht wieder freigegeben, hieß es am Freitag seitens der FDA.

Ständige Impfkommission: Impfung nur für vorerkrankte Kinder und Jugendliche
ARCHIV - 25.05.2021, Sachsen, Dresden: Eine medizinische Mitarbeiterin der Kassen��rztlichen Vereinigung Sachsen bereitet im Rathaus den Wirkstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer f��r Impfungen gegen das Coronavirus vor. Auch Kinder ab zw��lf Jahren k��nnen in der Europ��ischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbeh��rde EMA erteilte die EU-Kommission nach eigenen Angaben am Montag offiziell die Zulassung. In Deutschland hat allerdings die St��ndige Impfkommission noch keine Empfehlung ausgesprochen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Mitglieder der Ständigen Impfkommission haben nun ihre Empfehlung für die Altersgruppe ab 12 Jahren, sofern Vorerkrankungen vorliegen, abgegeben.

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Johnson & Johnson: Produktionsausfall in den USA wirkt sich auf Deutschland aus

Die Impfkampagne in Deutschland trifft der Ausfall hart. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zieht die Produktionspanne einen Ausfall von 6,5 Millionen Impfdosen bis Ende Juni nach sich. „Das ist bedauerlich, denn jede Impfdose zählt. Daher erwarten wir von Johnson & Johnson, dass diese Menge im Juli schnellstmöglich nachgeliefert wird“, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Ursprünglich hatte der US-Pharmakonzern den deutschen Behörden bis zum Ende des zweiten Quartals 10,1 Millionen Dosen seines Vakzins zugesagt. Der Wirkstoff sollte damit zu einem wichtigen Teil der Impfkampagne werden. Sein Vorteil: Es ist nur eine schützende Spritze nötig.

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Aktuell sind laut Impfdashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland mit dem Impfstoff „Janssen“ geimpft. Weitere Lieferungen stehen trotz des Ausfalls noch aus: So teilte das Ministerium am Samstag mit, dass es in der Woche ab dem 21. Juni 192.000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson erwarte. Die Präparate sind für Impfungen von Betriebsärztinnen und -ärzten vorgesehen. Genauere Angaben zu künftigen Lieferungen des Vakzins teilt das Ministerium allerdings nicht mit. Eine konkrete Zahl an Impfdosen für die zweite Junihälfte wird in der Lieferprognose nicht genannt.

Zu den drei anderen in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen hieß es aus dem Gesundheitsministerium: „Stand heute rechnen wir damit, dass Biontech mit 50,3 Mio Dosen, Moderna mit 6,4 Mio Dosen und Astrazeneca mit 12,4 Mio Dosen jeweils ihre aktuellen Lieferzusagen für das zweite Quartal erfüllen.“

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Weniger Impfdosen für Europa: Johnson & Johnson hat schon länger Lieferprobleme

Für Europa geht der US-Hersteller nach Angaben aus EU-Kreisen davon aus, dass die für das zweite Quartal vorgesehene Menge von 55 Millionen Dosen nicht erreicht wird. Ein Sprecher der europäischen Kommission erklärte bereits Ende Mai, die Mitgliedsstaaten seien von der europäischen Johnson-&-Johnson-Tochter Janssen über Verzögerungen informiert worden. Es handele sich um eine befristete Kürzung der Lieferung, die später ausgeglichen werde. Man gehe weiter davon aus, dass bis Juli genügend Corona-Impfstoff von den Herstellern geliefert werde, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen, hieß es.

Für ihre Mitgliedsstaaten zählt die EU laut Kommission etwa 351 Millionen gelieferte Impfdosen. Rund 286 Millionen von ihnen wurden bereits verabreicht. Insgesamt haben damit 51,5 Prozent der EU-Bürger schon mindestens eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Für die Zukunft hat sich die Europäische Union bereits Hunderte Millionen weiterer Dosen von Vakzinen verschiedener Hersteller gesichert. Mit Abstand die meisten kommen von Biontech/Pfizer: 2,4 Milliarden Dosen haben der deutsche Hersteller und sein amerikanischer Partner zugesagt. 400 Millionen Dosen garantiert Johnson & Johnson vertraglich der EU.

Mit Material von dpa

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