Infektionen in mehr als zehn Ländern nachgewiesen

Virologin Ciesek: Mehrere Impfstoffe bieten gewissen Schutz vor Affenpocken

In einem langen Twitter-Post hat die Virologin Sandra Ciesek über Affenpocken aufgeklärt.

In einem langen Twitter-Post hat die Virologin Sandra Ciesek über Affenpocken aufgeklärt.

Frankfurt. Wie kann ich mich vor einer Erkrankung mit Affenpocken schützen? Das fragen sich derzeit Menschen auf der ganzen Welt. Denn seit einiger Zeit werden in vielen Ländern neue Infektionen mit dem Virus nachgewiesen. Auch in Deutschland sind die Affenpocken nun angekommen, wie am Freitag bekannt wurde. Ein 26-jähriger Patient wird in einer Klinik in München behandelt. Am Samstag wurden zwei Fälle aus Berlin gemeldet.

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Nun hat die Virologin Sandra Ciesek in einem Twitter-Thread ausführlich über die Krankheit aufgeklärt. Sie beschreibt darin auch die Möglichkeiten, sich vor einer Infektion mit Affenpocken zu schützen.

Neu ist die Erkrankung nicht, betont Ciesek. Schon 1958 sei sie bei Affen festgestellt worden, 1970 dann erstmals bei einem Menschen. Seitdem seien immer wieder Menschen auch in europäischen Ländern mit Affenpocken identifiziert worden, nachdem sie aus einer Region eingereist seien, in der das Virus endemisch ist. Der Erreger komme vor allem bei Nagetieren oder Primaten in den tropischen Regenwald­gebieten Zentral- und Westafrikas vor.

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Auch, dass Affenpocken in größerer Zahl in anderen Ländern auftauchen, sei nicht neu. Im Jahr 2003 habe es einen Ausbruch in den USA mit 71 Fällen gegeben, so Ciesek. Das Virus könne sowohl von Tieren auf den Menschen als auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dabei könne man sich besonders durch engen Körperkontakt oder Kontakt mit infizierten Körper­flüssigkeiten anstecken.

Zur Behandlung einer Infektion sei das antivirale Medikament Tecovirimat in Deutschland zugelassen, erklärt Ciesek. Es wurde zur Behandlung der Pocken entwickelt und im Januar 2022 auch für die Therapie von Affenpocken zugelassen. Auch eine Impfung gegen Affenpocken sei möglich. „Es gibt mehrere Pockenimpfstoffe, die auch einen gewissen Schutz vor Affenpocken bieten“, so die Virologin. Der ursprüngliche Pockenimpfstoff sei allerdings nicht mehr erhältlich. Die Impfung sei in den 70er-Jahren eingestellt worden.

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„In der EU ist ein Pockenimpfstoff zugelassen, der modifiziertes Vacciniavirus Ankara (MVA) beinhaltet“, schreibt Ciesek weiter. In Großbritannien werde Kontaktpersonen derzeit eine Impfung angeboten.

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Ciesek zeigt aber auch andere Möglichkeiten auf, sich vor einer Ansteckung mit dem Affenpockenvirus zu schützen. Wer eine Reise in ein zentral­afrikanisches Land plane, könne einer Infektion entgehen, indem er den Kontakt zu Wildtieren vermeide. Außerdem sollten alle Lebensmittel, die tierisches Fleisch enthalten, vor dem Verzehr gründlich gekocht werden, erklärt Ciesek.

RND/kau

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