Hormonfreie Verhütung: Immer weniger junge Frauen nehmen die Antibabypille

Viele Antibabypillen versprechen neben der verhütenden Wirkung unter anderem auch eine Verbesserung des Hautbildes, sind aber als risikoreich zu bewerten, weil sie ein höheres Thromboserisiko aufweisen.

Viele Antibabypillen versprechen neben der verhütenden Wirkung unter anderem auch eine Verbesserung des Hautbildes, sind aber als risikoreich zu bewerten, weil sie ein höheres Thromboserisiko aufweisen.

Immer weniger Frauen setzen zur Verhütung auf die Antibabypille. Das hat eine Auswertung der Techniker-Krankenkasse (TK) ergeben, die der Funke-Mediengruppe vorliegt. Besonders junge Frauen zwischen 16 und 19 Jahren nehmen demnach zunehmend Abstand von hormonellen Verhütungsmethoden.

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In die Auswertung mit einbezogen wurden Routinedaten von TK‑Versicherten bis 19 Jahren, ab 2019 bis 21 Jahren, da seit dem Frühjahr 2019 die gesetzlichen Krankenkassen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr die Kosten für rezeptpflichtige Verhütungsmittel übernehmen.

Rückgang von 15 Prozent innerhalb von zwei Jahren

In den 1960er-Jahren setzte die Antibabypille einen Meilenstein für die sexuelle Selbstbestimmung der Frauen. Sie galt mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 als besonders sicher, und die Anwendung war denkbar einfach.

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Trotzdem distanzieren sich heutzutage insbesondere junge Frauen von den oralen Kontrazeptiva. Ließen sich in den Jahren 2013 und 2014 ungefähr 60 Prozent der TK‑versicherten Frauen die Pille verschreiben, waren es im Jahr 2018 nur noch rund 48 Prozent und im Jahr 2020 sogar nur noch 33 Prozent.

Besonders stark sei der Rückgang der TK zufolge in der Altersgruppe der 18‑ und 19‑Jährigen, die am häufigsten die Pille einnehmen: 2020 ließen sich nur noch rund 50 Prozent der 18‑jährigen TK‑versicherten Frauen die Pille verschreiben, 2015 waren es noch 17 Prozent mehr. Bei den 19‑Jährigen ging der Anteil im gleichen Zeitraum von 72 Prozent auf 53 Prozent zurück.

Erhöhtes Thromboserisiko und mehr Aufklärung

Über die Gründe für diese Abkehr könne man nur spekulieren, so die TK gegenüber der Funke-Mediengruppe. Eine Möglichkeit könnte einem älteren TK‑Bericht zufolge sein, dass sowohl Medizinerinnen und Mediziner als auch Patientinnen sensibler mit der Thematik hormonelle Verhütung umgehen. Immerhin geht mit der Einnahme der Pille unter anderem auch ein erhöhtes Thromboserisiko einher. Gleiches gilt für andere hormonelle Verhütungsmittel wie die Hormonspiralen oder Depotpflaster.

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Auch die zunehmend kritischere Berichterstattung über die Pille könnte der TK zufolge viele junge Frauen einschüchtern. Ihnen empfiehlt die TK, wichtige Fragen und Risiken mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt abklären zu lassen – und zwar nicht nur bei der Pille.

RND/tmo

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