Habe ich ADHS? Wie eine psychische Störung zum Social-Media-Trend wurde – und warum das gut ist
ADHS kann, wenn es undiagnostiziert bleibt, den darunter Leidenden das Leben deutlich erschweren. Daher komme mehr Aufmerksamkeit für das Thema in den sozialen Netzwerken wie gerufen, findet Psychotherapeutin Astrid Neuy-Lobkowicz.
Videos zum Hashtag ADHS finden sich auf Instagram und Tiktok zuhauf, in den Symptomen erkennen sich tausende junge Menschen wieder. Doch was steckt hinter dem Trend?
Eine psychische Störung als Trend auf Social Media? Videos zum Thema ADHS, kurz für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, häufen sich bei Tiktok und Instagram. Die Hashtags #adhs und #adhstok haben auf Tiktok mehrere hundert Millionen Aufrufe. Der Hashtag #lebenmitadhs bringt es auf mehrere Hunderttausend. Meistens listen sie Symptome der Erkrankung auf, erzählen von Erfahrungen oder geben Tipps, wie trotz ADHS der Alltag zu meistern ist. Der Ton in den Kommentaren ist immer derselbe: Das bin genau ich, damit kann ich mich identifizieren. Wer durch die Beiträge scrollt, könnte den Eindruck kriegen, das ganze Internet leide an ADHS. Aber ist die Krankheit wirklich so prävalent? Oder sind viele Menschen bloß vergesslich, ungeschickt und neigen zur Prokrastination?