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Forscher: Bekämpfung der Corona-Pandemie erfordert frühes und koordiniertes Handeln
Forscher: Bekämpfung der Corona-Pandemie erfordert frühes und koordiniertes Handeln
- Forscher aus London haben untersucht, wie acht demokratische Länder auf die Corona-Pandemie reagiert haben.
- Das Ergebnis: Frühes, koordiniertes Handeln der Regierungen hilft am besten bei der Bekämpfung der Pandemie.
- Deutschland schnitt bei dieser Untersuchung positiv ab.
London. Ein koordiniertes Vorgehen von Regierungen und Gesundheitsbehörden ist einer Studie zufolge ein wichtiger Schlüssel zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Dort, wo Regierungen und Behörden auf regionaler und nationaler Ebene zur Eindämmung von Corona-Ausbrüchen gut zusammengearbeitet hätten, sei die Bekämpfung am effektivsten gewesen, wie Forscher der Kingston University in London herausfanden.
Acht demokratische Länder untersucht
Deutschland schnitt in der Beurteilung der Forscher positiv ab. Die Politik habe früh reagiert und auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Experten zusammengearbeitet. Als Folge sei die Zahl der Todesfälle – wenngleich sie in den Tausenden liege – deutlich kleiner als etwa in Großbritannien.
Für ihren Bericht hatten die Forscher verglichen, wie die Regierungen in acht verschiedenen demokratischen Ländern – darunter Großbritannien, die USA und Deutschland – auf den Ausbruch der Corona-Pandemie reagiert haben, also etwa welche politischen Entscheidungen getroffen oder nicht getroffen wurden und wie dies den weiteren Verlauf der Pandemie beeinflusst hat.
Kommunikation ist entscheidend für zweite Welle
Länder wie Taiwan, das durch das Sars-Virus bereits Erfahrungen mit Epidemien hatte, hätten durch gezielte Maßnahmen recht erfolgreich reagiert, so ein weiteres Ergebnis der Analyse. Ähnliches gilt für Bulgarien, wo bereits bei Grippeausbrüchen in den vergangenen Jahren zeitweise Schulen geschlossen wurden.
Ohne koordinierte Reaktionen von Entscheidern auf verschiedenen Ebenen und einer Öffentlichkeit, die zuhört, wachsen die Fallzahlen exponentiell.
Peter Finn, Projektleiter
Die Bundesrepublik habe von ihrem robusten Gesundheitssystem und einem frühen Einschreiten profitiert. So seien etwa rechtzeitig Tests entwickelt und gelagert worden. "Als die ersten Ausbrüche auftraten, waren die Regierung und die Gesundheitsbehörden direkt in der Lage, Tests durchzuführen", sagte der Politologe und Projektleiter Peter Finn über Deutschland.
Für die beginnende zweite Welle riet Finn Entscheidungsträgern daher, sich gut abzustimmen und klar zu kommunizieren: "Ohne koordinierte Reaktionen von Entscheidern auf verschiedenen Ebenen und einer Öffentlichkeit, die zuhört, wachsen die Fallzahlen exponentiell."
RND/dpa