Der singende Notfallsanitäter: Ein Youtube-Video geht viral
Felix Haehne ist Notfallsanitäter und hat seinen Frust über die Rechtslage in Deutschland in ein viel beachtetes Lied verpackt.
© Quelle: Felix Peter/Youtube
Hannover. In einem Video, das vor einer Woche auf Youtube hochgeladen wurde, spielt ein Mann in einer rot-gelben Sanitäterjacke Ukulele und lächelt dabei fröhlich in die Kamera. Allerdings macht der Inhalt des Liedes, das „Felix Peter“, der „Spiegel Online“ zufolge eigentlich Felix Haehne heißt, singt, auf ein ernstes Problem aufmerksam. Im Song heißt es: „Guten Tag, ich heiße Felix Peter. Und ich bin heute Ihr Notfallsanitäter. Der Notarzt kommt ’ne halbe Stunde später. Und bis dahin unterhalten wir uns nett – hier am Bett.“
Das Video geht viral: Notfallsanitäter müssen Regeln brechen, um Leben zu retten
Rund 40.000 Notfallsanitäter und Rettungsassistenten arbeiten in Deutschland. Weitere 20.000 sind bei den Feuerwehren angestellt. Sie sind zwar meist als Erster am Einsatzort. Helfen dürfen sie laut Gesetz aber nicht, bevor ein Arzt ankommt – und das kann wegen des Ärztemangels auf dem Land dauern. Um Leben zu retten, wird die Vorschrift, die ohnehin als umstritten gilt, daher beinahe täglich gebrochen.
In dem Video, das ursprünglich als Scherz unter Kollegen gedacht war und innerhalb der letzten neun Tage mehr als 200.000-mal geklickt wurde, singt Felix Haehne deshalb: „Ich ruf die 112, schnell den Notarzt herbei. Denn was der darf, das darf ich nicht. Würd Ihnen die Schmerzen ja gern nehmen, da kann ich Sie verstehen. Doch dafür lande ich vor Gericht.“
Notfallsanitätergesetz: Steht jetzt eine Änderung bevor?
Erst kürzlich gab es einen Gesetzentwurf zur Änderung des Notfallsanitätergesetzes, bei dem es darum ging, ob die Rechte von Sanitätern erweitert werden sollten oder nicht. Doch der Entwurf scheiterte. Das Bundesgesundheitsministerium kündigte lediglich an, mit Notfallsanitätern und Ärzten in einen Dialog treten zu wollen. Rechts- und Handlungsunsicherheiten müssten beseitigt werden, hieß es in der Stellungnahme.
Im Interview mit „Spiegel Online“ sagt Haehne, er hoffe auf eine baldige gesetzliche Klarheit. „Solange sind meine Kollegen und ich im ständigen Zwiespalt.“
Nicht nur von Kollegen gibt es positives Feedback
Auf das Thema aufmerksam gemacht hat der singende Sanitäter allemal. „Dein Lied ist meine persönliche Hymne des Notfallsanitäters“, heißt es in der Kommentarspalte. Und auch über Twitter erntet Haehne Lob.