Experte: Omikron-Höhepunkt im Februar – danach „vorsichtig zur Normalität“ zurück

Prof. Tobias Welte wechselt vorerst aus der Pneumologie ins Präsidium.

Prof. Tobias Welte ist Pneumologe an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Der Lungenexperte Tobias Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover erwartet sinkende Corona-Infektionszahlen ab dem Frühjahr. „Da bin ich einer Meinung mit unserem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Das Maximum erreichen wir Mitte Februar oder vielleicht in der dritten Februarwoche“, sagte er im Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ). Unklar sei für ihn jedoch, ob sich das anhand der untererfassten Corona-Zahlen überhaupt feststellen ließe.

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Die Infektionsrate werde im Frühjahr zwar sinken, aber dennoch relativ hoch bleiben. „Das muss nicht dramatisch sein“, sagte Welte. Die Politik sollte frühzeitig Lockerungen planen, damit „wir vorsichtig zur Normalität zurückkommen“ könnten. Bis dahin rät er, dennoch vorsichtig zu bleiben und die geltenden Corona-Regeln einzuhalten. Denn im Vergleich zu anderen Ländern wie Dänemark und Großbritannien stehe Deutschland der Höhepunkt der Omikron-Welle noch bevor.

Jüngere am meisten von Omikron-Welle betroffen

Deutschlands Impfquote sei im Ländervergleich allerdings nicht so niedrig, wie sie scheine. Denn: Die skandinavischen Länder sowie Großbritannien gingen bei ihren Angaben von allen Menschen über 12 Jahren aus, da Jüngere lange nicht die Möglichkeit hatten, sich überhaupt impfen zu lassen. „Wenn wir die Bevölkerung ab zwölf Jahre betrachten, kommen wir in Deutschland auf weit über 80 Prozent mit Zweifachimpfung“, sagte der Mediziner. Auch bei den Booster-Impfungen stünde Deutschland nicht schlecht da.

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Die Hauptinfektionswelle finde derzeit in Kitas und Schulen statt, sagte Welte der HAZ. Dadurch entstünden in den Kliniken „mehr Ausfälle durch Eltern, deren Kinder in Quarantäne sind, als durch infizierte Erwachsene“. Die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser bleibe noch für eine ganze Zeit eingeschränkt. „Das ist ein Problem. Aber die Kliniken sind weit davon entfernt, an die Grenzen ihrer Kapazität zu kommen.“

Ähnlich wie bereits das Robert Koch-Institut (RKI) befürwortet auch Welte, den Fokus auf die kritische Infrastruktur und das Gesundheitssystem zu legen. Ihn nerve es, „wenn die Nachrichten jeden Tag mit einer neuen Rekordinzidenz beginnen“.

RND/mr

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