Erster Fall bereits im Dezember: Coronavirus blieb in Frankreich mindestens einen Monat unentdeckt

Frankreich ist besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Mehr als 130.000 Menschen haben sich dort bereits mit dem Virus infiziert.

Frankreich ist besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Mehr als 130.000 Menschen haben sich dort bereits mit dem Virus infiziert.

Paris. In Frankreich könnte es bereits Ende Dezember einen Coronavirus-Fall gegeben haben. Die Infektion wurde im Nachhinein entdeckt – es handelt sich um den 43-jährigen Amirouche Hammar aus der Nähe von Paris. Er habe trockenen Husten, Fieber, Müdigkeit und schwere Atembeschwerden gehabt, sagte Hammar dem Sender BFMTV am Dienstag. Im Krankenhaus von Bobigny wurde eine Lungeninfektion diagnostiziert. Man habe ihm nicht sicher sagen können, was er hat – nur, dass es sehr ernst wäre, erzählte Hammar. Nach wenigen Tagen konnte er das Krankenhaus wieder verlassen.

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Erste Fälle wurden erst Ende Januar bekannt

In Frankreich wurden die ersten Coronavirus-Fälle am 24. Januar bekannt – es handelte sich dabei um Menschen, die einen Bezug zu China hatten. Die Ärztinnen und Ärzte einer Klinikgruppe bei Paris haben nun bereits entnommene Proben von Menschen mit schweren Atemwegs-Infektionen noch einmal getestet – und zwar auf Sars-CoV-2. Es handelte sich um Patientinnen und Patienten, bei denen damals keine sichere Diagnose gestellt werden konnte. Von mehreren getesteten Proben war eine Covid-19-positiv – sie stammte von einem Patienten, der am 27. Dezember in die Klinik eingeliefert wurde: Amirouche Hammar.

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Hammar infizierte seine Kinder. Erst vor kurzem erfuhr er, dass er mit dem Coronavirus infiziert war. Er wurde von Professor Yves Cohen, Leiter der Intensivstation der Klinikgruppe Avicenne-Jean Verdier, kontaktiert. Hammar hatte keine Verbindungen nach China und war nicht ins Ausland gereist, bevor er im Dezember krank wurde. Die Ursache für seine Infektion ist offen. Seine Frau arbeitet in einem Supermarkt in der Nähe des Pariser Flughafens Charles de Gaulle und könnte das Virus mit nach Hause gebracht haben – möglicherweise war sie ein asymptomatischer Fall. Dort habe es Kunden gegeben, die direkt vom Flughafen kommen.

Keine Überraschung für die WHO

Ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnete die positive Coronavirus-Probe in Frankreich von Ende Dezember als “sehr interessant, aber nicht überraschend”. In der chinesischen Stadt Wuhan habe es schon im Dezember mysteriöse und zunächst nicht als Infektionen mit einem neuen Virus erkannte Lungenerkrankungen gegeben. Menschen aus Wuhan könnten das Virus bei Reisen im Dezember unbewusst nach Frankreich und in andere Länder eingeschleppt haben. “Es ist gut möglich, dass weitere frühere Fälle in anderen Ländern entdeckt werden, wenn Gewebeproben jetzt im Nachhinein auf das Virus getestet werden”, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier.

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RND/dpa

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